Taucha. Nicht schlecht staunte am Donnerstagabend gegen 20 Uhr der Tauchaer Jens Peter. Auf dem Weg nach Hause lief auf der Sommerfelder Straße plötzlich ein herrenloses Pferd vor seinem Auto. „Ich war regelrecht erschrocken, als das Tier von rechts nach links über die Straße lief“, so der Polizeibeamte, der als Bürgerpolizist in Engelsdorf tätig ist. Weil auch nach mehreren Minuten kein Besitzer auszumachen war, zögerte Peter nicht lange, band sein Abschleppseil ans Halfter des Kaltblüters und rief die Tauchaer Kollegen. Diese übernahmen das Pferd und holten die Mobile Tierhilfe zur Unterstützung. Die wiederum führte das Pferd auf ihr Gelände an der Matthias-Erzberger-Straße.
Wie sich später herausstellte, gehörte das Pferd – eine Stute – dem 40-Jährigen Steffen Unger aus Panitzsch. „Mir ist Susi in einem unbemerkten Augenblick wohl vom Grundstück entwischt“, gibt er zu. Normalerweise würde das Tier nach seinem Spaziergang auf dem Grundstück von selbst in den Stall zurückkehren. „Diesmal war das scheinbar nicht so“, so der frühere Fuhrunternehmer, der für den Einsatz der Tierrettung 160 Euro löhnen musste.
Der Alleingang von Stute Susi war nicht der erste Zwischenfall mit Ungers Pferden. Erst Anfang August starb Pony Max auf einer Leipziger Straße. Ursache war damals eine Hirnblutung.
Erschien (gekürzt) in der Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung vom 19.November 2005