Recht ungewöhnliche „Hausaufgaben“ bekamen jetzt einige Leipziger Promis und Rathausmitarbeiter auf: „Fotografieren Sie markante Orte, an denen Sie sich in Ihrer Kindheit aufhielten“, forderte Ulrich Hüni, Initiator des „small town blues XXL“, einer Veranstaltung im Rahmen des Kulturfestivals „Heimat Moderne.“ An vier Tagen Ende August und Anfang September werden in einem Brühl-Hochhaus Diavorträge mit eben diesen Promis, aber auch „Normalpersonen“ abgehalten.
Dabei erfährt man unter anderem, wann und wo sich Kulturbeigeordneter Dr. Georg Giradet zum ersten Mal geküsst hat. „Es war auf einer Party nach einer Tanzstunde“, verrät der jetzt 62-Jährige. In seiner Heimatstadt Essen traf er in einem Hinterhof seine erste große Liebe: „Sie hieß Asta von Kretschmann, die jüngere Schwester von Marianne von Weizsäcker, der späteren Frau des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker“, erinnert sich Giradet, der es nach eigenem Bekunden „lustig“ fand, sich mit seiner eigenen Jugend auseinander zu setzen. „Unter normalen Umständen wäre ich nicht so schnell nach Essen gefahren.“
Anders verhält es sich bei Engelbert Lütke Daldrup. Der Planungsdezernent, der beim Diavortrag übrigens neben Kabarettist Meigl Hoffmann sitzen wird, ist oft in seinem Heimatdorf Darfeld bei Münster. „Meine Eltern leben noch dort und auch den alten Bauernhof, auf dem ich aufgewachsen bin, gibt es noch. Auf dem habe ich als echter Junge vom Lande Kühe gemolken, Schweine gefüttert und bin mit meinem Vater aufs Feld gefahren“, so Lütke Daldrup.
Ebenfalls beim „small town blues XXL“ anwesend sind unter anderem: Freddy Lippold, Dr. Volker Rodekamp vom Stadtgeschichtlichen Museum und die Architekten Gabriele Weis und Gunnar Volkmann.