Die Medienwelten wachsen zusammen. Print kommt heute ohne Online nicht mehr aus, Internet kann über den Fernseher gesehen werden und Mobiltelefone haben die Telefon-Option höchstens noch als App an Bord. Das ist nichts Neues, wird in diesen Tagen aber mal wieder besonders deutlich. Apples iPad will Retter der Verlage und Spielgerät zugleich sein. Android-Mobiltelefone sind dabei, das iPhone zu verdrängen oder ihm zumindest Marktanteile streitig zu machen, was sich auch auf die Bedeutung von Android als Spieleplattform auswirken dürfte. Spätestens dann, wenn iPad-Klone nicht mehr nur lächerliche Versuche zu überhöhten Preisen sondern echte Konkurrenten werden.
Und auch in der Welt der Messen tut sich was.
So will die Leipziger modell-hobby-spiel (für die ich mit Kollege Gigold das Onlinemagazin gestalte) dem Zusammenwachsen der Medienwelten mit einer PC- und Konsolen-Themenwelt gerecht werden. Widmet sich die Messe sonst nur dem analogen Spielen, wird diesmal das spielende Lernen mit Hilfe von Wii, Nintendo DS oder dem PC thematisiert. Ein Bereich, der bereits bei der Games Convention und GCO Teil des Konzeptes und wichtige Ergänzung zu den Daddelhallen war. Nach dem Wegfall der GC und der Teilaufgabe der GCO ein logischer Schritt.
Die Frankfurter Buchmesse hat sich 2010 mit der Veranstaltung Frankfurt Sparks/StoryDrive der Vernetzung von Büchern und Spielekonsolen und der Zukunft von der Medien- und Kreativbranchen verschrieben. „Das klassische Buch wird multimedial“, lautet dabei eine Kernaussage. Noch wisse zwar laut PwC die Hälfte der Deutschen nicht, was ein E-Book sei, allerdings entwickle sich der Markt sehr schnell, ja von einer neuen Gutenberg-Ära wird gemunkelt. Vom Buch zum Spiel sei es dann nicht mehr weit, teilt die Buchmesse mit. So genannte „enhanced books“ könnten zur Brücke zwischen Büchern und Games werden. Diese Brücke ist zumindest mit dem iPad bereits vorhanden. Nur zwei Klicks braucht man, um vom Spiel in den Bookstore zu wechseln. Außerdem werden heute auch bereits Spielkonsolen über den Buchhandel verkauft. Auf einer Konferenz will man sich über Geschäftsmodelle, Projekte und Erfahrungen austauschen. Im Boot sitzen Branchengrößen wie Nintendo und die Verbände BIU und G.A.M.E..
Visualisiert wird das Ganze in einem wunderbaren Filmchen, in dem ein Spinnenmann einen Faden spinnt. Von Verlagen zu Spielern bzw. Gamedesignern, Filmstudios und zurück.