Für das November-Heft des Magazins WERTE der Sachsen Bank habe ich wieder die lokale Titelstory beigetragen. Auszüge daraus gibt es hier, das Heft bei der Sachsen Bank zu bestellen.
Ostdeutschland hat ein Imageproblem. Mit fatalen Folgen für die Gewinnung qualifizierter Führungskräfte. Dabei resultiert der schlechte Ruf meistens aus falschen Informationen.
Die neuen Bundesländer kämpfen auch zwei Jahrzehnte nach der politischen Wende mit einem Imageproblem. Im Juli dieses Jahres bescheinigte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Ostdeutschland zwar ein Wachstum der Produktivität. Allerdings liege die bei gerade einmal 70 Prozent des Westniveaus. Der Angleichungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, es gebe nach wie vor Defizite bei der Wirtschaftsleistung, stellte die Studie der Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit klar. Hauptgrund sei der strukturelle Nachteil der Region. Im Osten der Republik gebe es nur einen relativ kleinen Industriesektor und nur wenige wirtschaftlich erfolgreiche Großunternehmen. Die Untersuchung fasst auf beeindruckende Weise das Bild zusammen, das heute noch viele Bundesbürger in den alten Ländern vom Osten zeichnen: alt, heruntergekommen, unproduktiv.
Grüne Industrieregionen
Dabei können auch Hochburgen der chemischen Industrie durchaus ihre Reize haben, wie Christian Schleicher, Geschäftsführer von Bayer Bitterfeld erklärt. Der Manager ist seit Anfang Januar 2009 in Sachsen-Anhalt tätig. Für ihn ist es die erste deutsche Station als Führungskraft. „Ich war bislang in Südamerika und Asien tätig. Doch mein Traum war immer Deutschland als Lebensmittelpunkt“, sagt er. Was er hörte, war aber nur wenig einladend. „Die Region ist voller Schmutz und das Umfeld ist nicht lebenswert“, zitiert Schleicher Bekannte, die von seinem Vorhaben hörten. Trotzdem wagte er den Schritt. „Bitterfeld ist für Bayer strategisch wichtig und einer der modernsten Standorte. Das ist eine Position, zu der ich nicht ,nein’ sagen konnte“, begründet der Geschäftsführer seinen Entschluss. Ein Entscheidung, die ihn nicht enttäuschen sollte. „Was ich hier vorgefunden habe, hat mich absolut fasziniert. Ich konnte meinen Augen kaum trauen und habe mich gefragt, was mir da erzählt wurde“, erinnert er sich. Er habe Bitterfeld als grüne Industrieregion erlebt. „Kultur, Infrastruktur und professionelle und zuverlässige Mitarbeiter haben mich überzeugt. Zudem setzt die Anlage von Bayer hier Maßstäbe, was den Umweltschutz angeht“, zählt Schleicher weiter auf. Schnell verstand er, dass das Negativimage nur auf Hörensagen basierte. „Diejenigen, die mir von der Region abrieten, waren noch nicht einmal hier. Ich lade seitdem alle ein, die interessante Stadt Bitterfeld zu besuchen und ihre über 100-jährige Industriegeschichte kennen zu lernen“, so Christian Schleicher.
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Wie schwer es ist, selbst beim eigenen Nachwuchs ein positives Image aufzubauen, zeigt eine repräsentative Umfrage des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern. Die Studie an Schulen ergab im März dieses Jahres eine ernüchternde Bilanz: Schüler und Lehrer schätzen die Ausbildungs- und Berufsaussichten außerhalb des Bundeslandes weitaus besser ein. „Dabei sind die Chancen so gut wie nie zuvor“, unterstreicht Rolf Paarmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock. Und Wirtschaftsminister Jürgen Seidel fügt hinzu: „Es ist nicht schlimm, wenn talentierte junge Menschen ihre Zukunft in der Welt suchen. Schlimm ist nur, wenn Schüler nicht um die Erfolge innovativer Branchen wie der Bio- und Umwelttechnologie im eigenen Land wissen.“
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Warum finde ich auf der Seite der Sachsen-Bank nicht das Magazin als PDF bzw. einen Bestellink? Kannst du helfen?
Leider nicht wirklich. Das Magazin ist wohl ein Kundenmagazin für größere Kunden und wird direkt an diese verschickt. Es liegt aber auch im Foyer in Leipzig aus. Warum es dann nicht als PDF angeboten wird, weiss ich nicht. Kannst es nur mal über die Pressestelle versuchen: http://www.sachsenbank.de/sb/p.....30-de.html
Hallo,
klasse Artikel. Wie immer habe ich eine kleine Bemerkung: Hier stimmt was nicht -> „Auszüge daraus gibt es hier, das Heft bei der Sachsen Bank zu bestellen.“
Beste Grüße
Karl-Heinz
@Karl-Heinz: Was genau meinst Du?
@Daniel
Hallo,
ich fand die Satzstellung “Auszüge daraus gibt es hier, das Heft bei der Sachsen Bank zu bestellen.”
etwas seltsam. Aber nach mehrmaligen Lesen – ja kann man so schreiben. Sorry, wollte keine Aufregung verbreiten.
Schönen Abend wünscht
Karl-Heinz
:.-) Alles klar. Ja, es könnte auch heißen, dass es die Auszüge hier zu bestellen gibt. Ich wollte wohl Wörter sparen. 🙂