Premium für die Armutshauptstadt
Maserati baut einen Showroom in Leipzig. An der Ludwig-Hupfeld-Straße lässt Daffner Immobilien als Bauherr gerade das künftige Autohaus hochziehen. Pachten und Betreiben wird es Sportivo Leipzig. Das Unternehmen verkauft derzeit die Marken Alfa Romeo, Jeep, Chrysler, Dodge, Lancia, Lotus und seit Oktober letzten Jahres auch bereits Maserati im Lotus-Autohaus.
Heute wurde nun Richtfest für den Rohbau des ersten eigentlichen Maserati-Autohauses in Ostdeutschland gefeiert. Bedingt durch den langen Winter ist noch nicht viel zu sehen von der Eleganz, die die Premium-Marke aus Italien hier künftig versprühen will. Außer ein paar Betonstützen steht noch nichts. Ab Sommer – geplant ist der 15. Juni als Eröffnungstermin – sollen hier auf 270 Quadratmeter künftig Sportwagen aus Modena verkauft werden.
Der Einstiegspreis für die derzeit erhältlichen Maserati-Modelle liegt bei etwas über 100.000 Euro. Das zum Pressetermin ausgestellte GranCabrio startet bei 132.000 Euro. Und das in Deutschlands Armutshauptstadt.
„Ja, dieser Begriff steht im Raum. Wir sind aber trotzdem davon überzeugt, in Leipzig genau richtig zu sein“, sagt Dirk Kemmer, Managing Director Maserati DACH. Zum einen schließe der Leipziger Standort die Lücke zwischen den Händlern in Dresden und Berlin. Zum anderen bewege sich Maserati in einem Preissegment, in dem es keinen Konkurrenzdruck gebe. „Wir leben von einem Markenimage“, bringt es Kemmer auf den Punkt.
Auch Ramon Hülsmann, Geschäftsführer von Sportivo Leipzig, ist überzeugt davon, dass Leipzig einen Markt für Maserati darstellt. „Der Markt lechzt nach der Marke. Das merken wir bereits in unserem Lotus-Haus. Maserati ist eine High-End-Marke, keine Frage. Durch die angekündigte Modelloffensive wird die Marke aber zunehmend für andere Käufergruppen attraktiver“, meint er. Exemplarisch nennt er den Maserati Ghibli, der auf der Shanghai Motor Show (21. bis 29.4.) seine Premiere feiert. Hier werde der Einstiegspreis bei 54.000 Euro liegen. „Damit sind wir im E-Segment, in das auch Audi A6 und BMW 5er fallen“, sagt er. Außerdem sei der Ghibli der erste Maserati in der fast 100-Jährigen Firmengeschichte, der alternativ mit einem Dieselaggregat ausgestattet werden könne. Zudem habe Maserati auch qualitativ extrem aufgeholt. Mittlerweile gebe der Hersteller drei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung. Beim deutschen Mitbewerber Porsche seien es nur zwei Jahre.
Bis 2017 will Maserati aller halben Jahre neue Modelle oder neue Motoren präsentieren. Zugeständnisse an die Kunden. Denn Maserati hat ein Ziel: Im Jahr 2015 will die Marke weltweit 50.000 Einheiten verkaufen. Dann soll die Zahl der deutschen Händler von derzeit 23 auf 38 gestiegen sein. In diesem Jahr will Maserati in Deutschland 1300 Autos absetzen – 2012 waren es gerade mal 300. Für das Jahr 2014 traut Dirk Kemmer dem Leipziger Showroom zu, 100 Fahrzeuge zu verkaufen. Kunden kämen nicht nur aus Leipzig sondern aus einem Einzugsgebiet von rund einer Stunde Fahrzeit.
Update: Kollegin Maria von LVZ-Online ist im Maserati GranCabrio mitgefahren. Und hat ganz offensichtlich viel Spaß gehabt… 😉
MBW 5er?
BMW natürlich. Danke für’s Aufpassen. Ist geändert.