Die LVB twittern … noch nicht selbst

Seit 6. Januar twittern die Leipziger Verkehrsbetriebe. Nein, nicht selbst. Der Twitter-Account LVB_Nachrichten wird von einem Leipziger betreut, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, aktuell über die Situation auf den Schienen der Messestadt zu berichten. Das tut er derzeit eher mit einem Augenzwinkern, wirklich verwertbare Infos sind selten. Der Ansatz und die Idee dahinter sind allerdings lobenswert. Wer er ist, will er nicht verraten. Einige Fragen hat er mir trotzdem beantwortet.

Du twitterst als LVB_Nachrichten. Warum? Wie kam es dazu?

Ich stand schon oft an Haltestellen, die noch nicht mit dem Anzeigesystem ausgestattet sind, und fragte mich, wann denn endlich die Bahn kommt. In diesen Momenten nutze ich meinen privaten Twitteraccount, um zu checken, ob jemand der Leipziger irgendwelche Informationen hat. Von dem Ausfall am 8. Dezember habe ich auch via Twitter erfahren.

Regelmäßig, nicht nur bei den LVB, denke ich, dass diese oder jene Information doch via Twitter schnell und leicht ausgereicht werden könnte, es gut wäre, wenn jemand für Nachfragen und ähnliches zur Verfügung steht. Wenn das am 8. Dezember oder zwischen Weihnachten und Neujahr der Fall gewesen wäre hätten sich die LVB auch so einige Nachfragen und einigen Zorn erspart.

Was sind die Themen, die Du transportieren willst?

Gute Frage. Mir geht es hauptsächlich darum, dass die LVB erkennen, welche Möglichkeiten Ihnen offen stünden. Das hat sich ja schon bei der Erarbeitung der neuen Webseite des Unternehmens gezeigt – diese ist deutlich besser geworden, nachdem die Leipziger Internet-Community zuerst über Aufregung, dann über konstruktive Gespräche zu Verbesserungen beigetragen hat.

LVB-Bashing, den Zorn, den jeder Nutzer verspürt, wenn die Bahn mal wieder zu spät oder gar nicht kommt, weiterzutragen soll nicht so sehr das Ziel sein. Klar, über den ÖPNV lässt sich leicht schimpfen, aber jeder der sich mal länger damit auseinandergesetzt hat weiß, wie schwierig es ist, einen mehr oder weniger modernen Fahrzeugpark aufrecht zu erhalten und die Anforderungen seitens der Nutzer immer zur vollen Zufriedenheit zu erfüllen.

Als Vorbild habe ich mir jedenfalls den (inoffiziellen) PR-Twitteraccount von @deutschebahn gewählt.

Können wir etwas zu Dir erfahren? Du bist Leipziger und fährst gern Straßenbahn?

Mittlerweile bin ich wohl Leipziger, obwohl ich nicht hier geboren bin. Und da ich aus einer anderen sächsischen Stadt mit einer eigenen Straßenbahn, komme mochte ich das schon als Kind. Dort sind die Bahnen übrigens am 8. Dezember gefahren, obwohl dort ähnliches Wetter herrschte wie in Leipzig.

Glaubst Du, die LVB würden jemals selbst twittern?

Oh, das würde ich mir schon wünschen. Es gibt auf jeden Fall jemanden, der Twitter beobachtet, auf die eine oder andere Art. Zum einen haben sich die Menschen, die die easy.go App entwickelt haben, mal via Twitter bei mir gemeldet als ich damit Probleme hatte. Und zum anderen sortiert jemand meiner Meinung nach kritische Tweets für den Bot @leipzigerbimmel aus. Zumindest erscheinen dort keine LVB-Bashing-Tweets.

Und wenn man die Leipziger Twitteria beobachtet, kommen täglich vier bis fünf Anfragen wie „weiß jemand ob die Linie X fährt / pünktlich ist“, oder es kommt Kritik weil mal wieder gewartet werden muss. Das könnten die LVB auffangen und näher am Kunden sein.

Jedem Unternehmen das Dienstleistungen erbringt, sollte daran gelegen sein, seine Kunden zeitnah über Probleme und Störungen, gern auch über Erfolge zu informieren. Gerade bei einem sich so schnell entwickelndem Gebiet für ÖPNV, wo es immer mal zu Störungen kommen kann.

Vielen Dank für das Interview.

Links in den Antworten wurden von mir eingefügt.

4 Gedanken zu „Die LVB twittern … noch nicht selbst

  1. Hallo,

    für die 4-5 Anfragen über Twitter, ob ne Bahn fährt oder nicht und wie der ominöse Twitterianer hier erwähnt, lohnt der Aufwand gar nicht. Fakt ist, dass die Kommunikationspolitik der LVB bzgl. Informationen bei Störungen via Internet verbesserungswürdig ist. Hilfreich wären da auch schon zeitnahe(!) Informationen auf der Webseite, evtl. mit einem eigenen RSS-Feed zum abonnieren. Diese Informationen würde ich und sicher auch andere (z.B. ältere Menschen) eher auf der Webseite und nicht bei Twitter, etc. erwarten, resp. vermuten.

    Letztlich liese sich der Feed ja auch noch mit einem Twitter-Account verbinden … dies wäre dann aber eher ne optionale Geschichte.

  2. -mein twitter: frank027

    hallo,
    ich hatte die LVB schon vor ca.einen halben Jahr gebeten,
    ob Witter möhlich wäre,

    ich habe gesagt,das es ganz wichtig ist erst eine eine Domaim
    wie “ LVB_beipzig “ zu sichern ,aber man wollte nicht….

    Viel Erfolg bei einer sachlichen Berichterstattung und lasst bitte den SMS-Dienst mit den 4 Zahlen an jeder Haltestelle….

    Es ist einfach besser,wenn die Fahrgäste bescheid wissen..
    wie beim Blitzeis und den 1.Weihnschtsfeiertag…

    in Magdeburg und Halle und Berlin klappt es ja auch,,,

    viele grüsse!

    frank027

  3. P.S: nicht witter sondern twitter,

    auch ich bin kein direkter Leipzig,bin vo ca.Jahren von Wurzen nach Lpz.Grünau gezogen,

    nutze Twitter z.Z. auf meinen NetBook webbasiert…Linux JeePc400

    frank027 alias Frank Jak.

  4. Der oder die Interviewte hätte das auch anders formulieren können: warum geht etwas in Magdeburg und in Leipzig nicht!? (in Magdeburg twittern die Verkehrsbetriebe unter @mvbnet)

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