Bauherren und Unternehmer hier in Taucha regen sich gern auf, die Stadt würde es übertreiben mit ihren Forderungen nach Ausgleichsmaßnahmen. Denn pro gefälltem Baum müssen mindestens zwei neue gepflanzt werden. Die Einhaltung dieser Vorschrift kontrolliert das Sachgebiet Umwelt ähnlich streng wie das Ordnungsamt die Falschparker.
Zurecht. Zumindest, wenn man einer Pressemitteilung des Vereins envenaro Glauben schenken darf. Der ist der Meinung, 500 Milliarden Bäume könnten unsere Erde retten.
Der Verein envenaro e.V. pflanzt Wälder in Wüsten an und schafft somit in der ganzen Welt grüne Lungen, die dem Klimawandel entgegenwirken. Es werden Nutzhölzer in Form einer Mischkultur mitten in der Wüste gepflanzt, bzw. aufgeforstet. Was passiert? Es entsteht eine neue, riesige grüne Lunge, mitten in der Wüste. Diese grüne Lunge bindet CO2 und wirkt gegen die Erderwärmung. Durch bisher nicht genutzte Abwässer, werden Bewässerungssysteme versorgt. Diese nährstoffreichen Abwässer, auch Magic Water genannt, fördern den Begrünungsprozess nachhaltig.
Ungenutzte Abwässer in der Wüste? Sowas gibt’s?
Laut envenaro könnte durch die Aufforstung von Wüsten nicht nur die Erderwärmung gestoppt sondern auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wäre doch mal eine Aufgabe für die vielen unzähligen GaLa-Firmen im Lande.
Achso, nochmal kurz zurück zu Taucha und den Knöllchentanten, also denen, die für den ruhenden Verkehr zuständig sind: Ist es eigentlich normal, dass Besucher der Stadt zum Sonntag mit einer Zahlungsaufforderung bedacht werden, nur weil sie auf dem Markt nicht so stehen, wie sie das sollten? Da ist – bedingt durch ein mittelalterliches Fest auf dem Schloßhof – schonmal was los in unserer verschlafenen Kleinstadt und dann wird es durch die deutsche Gründlichkeit zunichte gemacht. Ich würde nicht wieder nach Taucha kommen nach so einer Aktion.
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