Experimente am Partheufer

Eine Wiese, eine Decke und schönes Wetter – mehr braucht es fast nicht, wenn die Regionalgruppe Partheland des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) zum Naturunterricht einlädt. So wie am Sonnabend, als sich rund ein Dutzend Kinder am Partheufer unterhalb des Schlossgeländes versammelten, um allerlei Wissenswertes über das Element Wasser zu erfahren. Annett Koch, die gemeinsam mit zwei weiteren Frauen die Kindergruppe leitet, zeigte anhand anschaulicher Experimente, wie beispielsweise ein Klärwerk funktioniert. Mittels Filterpapier und normalen Trinkbechern wurde aus graugrünem Parthe- durchaus klares Wasser.
„Trinken kann man das jetzt natürlich noch nicht, dazu müsste es erst weiter gefiltert und von Bakterien gereinigt werden“, erklärte Annett Koch den staunenden Kindern. Zum Thema Wassersparen brachte sie ein Buch mit, das die Geschichte vom „Regentropfen auf Reisen“ erzählte.

Welche Fische in der Parthe leben, zeigte Heiko Thonig vom Anglerverband Taucha. Dass es an diesem Tag nicht gelingen würde, Barsche, Bleie oder Plötzen an den Haken zu bekommen, war ihm von vornherein klar. „Dafür sind wir heute einfach zu viele. Die Parthe ist ohnehin nicht leicht zu beangeln, das geht nur entweder sehr früh am Morgen oder sehr spät abends“, klärte er auf. So blieb ihm nichts anderes übrig, als anhand von Fachbüchern zu zeigen, welche Fischarten es gibt und welche Organe sie haben. Dabei glänzten die Kinder mit erstaunlichem Wissen: Dass sie eine Schwimmblase und Kiemen haben, wussten bereits die Kleinsten.

Seit etwa zwei Jahren gibt es die Kindergruppe der Regionalgruppe des Nabu in Taucha. Seit diesem Jahr gehen die Organisatorinnen Annett Koch, Silke Frenkel und Anke Williamson gezielt in die Öffentlichkeit, um noch mehr Kinder zu begeistern. Einmal im Monat laden sie zu experimentellen und naturnahen Treffen ein, um Kindern umweltbewusstes Leben nahezubringen. So konnten die Kids bereits die Parthequelle im Glastener Forst bei Bad Lausick begutachten. „Das Thema Wasser wird uns noch bis zu den Sommerferien beschäftigen, als Abschluss fahren wir im Juli zelten, bevor wir dann im September mit den fleißigen Bienchen beginnen“, informierte Annett Koch. Willkommen sind jederzeit weitere Kinder jeden Alters und deren Eltern.

Erschien in der Leipziger Volkszeitung vom 18.06.2007