Hexen, Gespenster, Zauberer: Kinder feiern Halloween

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Taucha. Schaurige Musik klingt aus den Lautsprechern des CD-Players. Die Gruppenzimmer der Kindertagesstätte „Zwergenvilla“ sind in Kerzenschein gehüllt. Aus den Augen und Mündern ausgehöhlter Kürbisse leuchtet gelb-rotes Licht. In der Luft schwebt der Duft von Würstchen und Punsch. Und zwischendrin wuseln kleine Gespenster, Hexen, Zauberer und Monster umher. Keine Frage, hier wird Halloween gefeiert.

Am Freitag verwandelte sich die Kita der Volkssolidarität in ein schaurig-schönes Gruselkabinett. „Guten Tag, ich bin hier die Oberhexe“, begrüßte Christiane Mulderer, Leiterin der Einrichtung, die Eltern, die zusammen mit ihren Kindern zum Fest erschienen. Dazu hatten sich alle stilecht verkleidet und jeder hatte einen Hexenbesen dabei – das war Pflicht, wie auf einem Plakat zu lesen war. Bei einem Programm mit Hexensprüchen und Tanz konnten die Kleinen ihren Eltern zeigen, was sie alles über das Fest des Schreckens gelernt haben. Danach ging es in die Nachbarschaft, um unter Anwendung des allbekannten Spruches „Süßes, sonst gibt’s Saures“ eindringlich um eine Schokoladen- und Bonbon-Spende zu bitten. „Die Anwohner wissen bereits, dass wir kommen. Die kennen das aus den Vorjahren und außerdem haben wir Flyer verteilt. Manche sind sogar so lieb und bringen uns die Süßigkeiten vorher vorbei“, freut sich die Kita-Leiterin. Dass die Spendenbereitschaft wirklich groß ist, davon konnten sich die Kinder selbst überzeugen: Die Kisten und Körbe waren reichlich gefüllt.

Danach folgte, was bei Kinderfesten nicht fehlen darf: Knüppelkuchen. Dazu gab es Hexensuppe und gruselgrüne Limonade. Beim Verspeisen der Leckereien verwischten dann die schwarzen und weißen Malereien rund um die Kindermünder. Der vierjährige Maximilian hatte es da besser. „Ich hab nur eine Maske, die mach ich einfach hoch zum Trinken“, sagte der als Monster verkleidete Steppke. Wie andere nutzte er dann das Licht des großen Lagerfeuers, um zu ungewöhnlicher Zeit die Spielgeräte zu erklimmen. Dass die kleinen Geister trotz ihrer gruseligen Bemalung und zeitweiligen Gespenstergeräusche doch nicht so gruselig waren, wie sie vorgaben, konnte man beobachten: Viele kuschelten sich mit ihren Eltern in die Nähe des Feuers und sahen verträumt in die Flammen.

Für die ältesten Kinder, die nächstes Jahr in die Schule kommen, dauerte das Fest noch ein bisschen länger. Nach einer Nachtwanderung bei fast vollständiger Dunkelheit um den Tauchaer Schöppenteich durften sie im Kindergarten übernachten. „Auch alle Erzieherinnen waren dabei, wofür ich ihnen sehr danken will. Jeder hat hier zusätzlich zur normalen Arbeitszeit viel geleistet, damit unser Halloween ein Erfolg wird“, freute sich Christiane Mulderer. Und so wird das Fest wohl allen noch lange in Erinnerung bleiben. Wohl auch, weil es das letzte Gruselspektakel der Einrichtung war. Voraussichtlich Ende März nächsten Jahres wird die „Zwergenvilla“ geschlossen, weil dann der neue Kindergarten der Diakonie öffnet.

Erschien am 5.11.2007 in der Leipziger Volkszeitung.

8 Gedanken zu „Hexen, Gespenster, Zauberer: Kinder feiern Halloween

  1. Wuuh, da ist aber wer spät dran!
    Ist doch schon wieder eine Woche her …?! Bei uns in der Schule sogar schon zwei … In Taucha muss auch immer eine Extrawurst her, oder? Können nicht mal Halloween pünktlich feiern, diese Kleinstädter!

    😉

  2. Du erst wieder. Das war am Freitag. Ja, das ist auch zwei Tage nach dem Feiertag aber am Feiertag ist nunmal Feiertag und der Kiga zu. Oller Meckerfritze. 🙂

  3. SciFi-Freak Th.G. weiß sicherlich, was gemeint ist. 😉

    (Ich bin keiner, aber diese Antwort kennt man natürlich.)

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