Nach dem Ende der GAMES CONVENTION ONLINE soll das Thema Computerspiele in Leipzig noch nicht vom Tisch sein – und so lädt René Meyer, einer der Organisatoren der Langen Nacht der Computerspiele, auch ein wenig augenzwinkernd zur einzigen Leipziger Spieleveranstaltung 2011 ein. Bereits zum fünften Mal wird am 7. Mai die Veranstaltung der HTWK Leipzig in eben jener Hochschule stattfinden.
Passend zur Museumsnacht warten von 18 bis 3 Uhr in der Gustav-Freytag-Straße 42a (Zuse-Bau) nicht nur aktuelle Geräte, sondern vor allem in die Jahre gekommene Spieletechnik. So werden „Pong„-Konsolen aus den siebziger Jahren geboten, Klassiker von Nintendo und Sega, DDR-Computer wie die KC-Reihe und Konsolen, die nie in Europa auf den Markt kamen und darum wohl nur die Wenigsten kennen. Dass die Veranstaltung auf Retro getrimmt ist, kommt nicht von ungefähr. Organisator René Meyer ist ein exzellenter Kenner der Szene, hält den Guinness-Weltrekord für die größte private Spielkonsolensammlung und die Erinnerung an die Anfänge der Computerspiele hoch. Einige seiner Schätze wird Meyer wieder in Glasvitrinen als Mini-Ausstellung präsentieren.
Das allein ist schon ein großes Spektrum – in diesem Jahr legen die Organisatoren die Maßstäbe aber noch etwas höher: Das vermutlich weltgrößte Atari-Netzwerk der Neuzeit soll aufgebaut werden: 16 Computer aus den 80ern werden miteinander vernetzt, um „Midi Maze“ darauf zu zocken. Das Spiel gilt als Vorreiter und Wegbereiter der Netzwerkspiele und LAN-Partys.
Der sonst nur Studenten zugängliche Multimedia-Pool verwandelt sich mit seinen zwei Dutzend PCs in ein Paradies für Spieler. Weitere Höhepunkte sind die preisgekrönte Fußballroboter-Mannschaft der HTWK sowie Filme und Spiele in 3D.
Traditionell gibt es vor der eigentlichen Nacht im Nebengebäude eine Eröffnung. Ab 16 Uhr stellen sich in der Karl-Liebknecht-Straße 145 (Saal 4.15) Leipziger Studenten und Entwickler mit ihren Projekten vor. Das Nao-Team der HTWK Leipzig berichtet von seiner Teilnahme am RoboCup German Open: Vor wenigen Tagen errang es den dritten Platz in diesem internationalen Wettbewerb, bei dem Roboter eigenständig im Fußball gegeneinander antreten. Die Eröffnung steht im Zeichen des Le Klub Analog, der vom Kreatives Leipzig e.V. ins Leben gerufenen Diskussionsreihe durch alle Branchen der Kreativwirtschaft.
Unterstützt wird die Spielenacht neben René Meyer und seinem „Haus der Computerspiele“ auch durch die ComputerSpielSchule und dem RetroGames-Laden in der Eisenbahnstraße. Die Vitrinen für die Ausstellung sponsert die Messeprojekt GmbH.
Das Spielemusik-Webradio Paralax wird berichten. Und Hungern muss auch keiner, die Kantine ist geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Der Abend war erstklassisch und ich war mit Sicherheit nicht das letzte mal da 🙂