Sie ist Journalistin, er Gitarrist mit eigener Band. Verschrieben haben sich Hildegunn Almås und Lakki Patey aber den europäischen Sprachen. Darum haben die Norweger vor einigen Jahren das Brettspiel „New Amici“ entwickelt, mit dem es möglich sein soll, in kurzer Zeit Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch oder Spanisch zu lernen. Jetzt will das Paar die Europäer ein wenig näher zusammenbringen und in Leipzig ein Sprachen- und Spielecafé etablieren.
„Ziel soll es sein, dass dort Menschen verschiedener Kulturen zusammenkommen und voneinander profitieren“, so die 29-Jährige Hildegunn. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Lakki hat sie die „New Amigos Stiftung“ gegründet, die sich nach eigenen Aussagen der Förderung des gegenseitigen Interesses und Respekts verschrieben hat. Mit dieser gemeinnützigen Stiftung verdienen die beiden kein Geld, auch die europaweite Suche nach geeigneten Cafés für ihr Projekt bezahlen sie aus eigener Tasche. „Wir haben in Norwegen und Deutschland bereits über 100 000 Spiele verkauft. Diesen Ertrag setzen wir nun für die Sprachentwicklung in Europa ein“, erklärt der 45-Jährige Patey.
Das spezielle Café soll dazu einen Beitrag leisten. Jeden Dienstag Abend könnten dort zukünftig kostenlos Sprachen gelernt werden. Nach Köln, Düsseldorf, Hamburg und Berlin ist Leipzig die erste Stadt in den neuen Ländern, in der ein solches Café entsteht. Derzeit laufen bereits Gespräche mit der Uni Leipzig, die Kontakte zu potentiellen Gastronomen und Koordinatoren für die Spieleabende vermittelt.
Vier Tage haben die beiden Norweger dann in der ersten Oktoberwoche für die Treffen mit interessierten Wirten eingeplant. Danach geht’s im Auftrag der Sprachentwicklung nach Maastricht. Weitere deutsche Städte
stehen aber ebenso auf dem Tourplan.
Erschienen am 29.09.2005 in der Leipziger Volkszeitung (Leute in Leipzig)