In Taucha entsteht derzeit ein neues Wohngebiet. Seit acht Monaten wird an der Graßdorfer Straße Erde bewegt, Parzellen wurden abgesteckt und Häuser errichtet. Lindenpark nennt die BK Baukonzept das Areal.
„Bislang haben wir 50 Prozent der Flächen verkauft“, sagt Matthias Riedel, Geschäftsführer der Baufirma. Das sei „voll im Plan“, resümmiert er und hofft, bis Ende des Jahres alle Grundstücke verkauft zu haben. „Wir erleben gerade das beste Geschäftsjahr, die Tauchaer sind geradezu bauwütig, ich bin guter Dinge“, sagt er. Derzeit gelangen die acht Hausbesitzer über einen staubigen Weg, der sich bei Regen in eine Schlammpiste verwandelt, in ihr Eigenheim. Doch Riedel verspricht Besserung: „Wir beginnen in der nächsten Woche mit dem Straßenbau und stellen dabei die Grundstücksgrenzen und Wege in der endgültigen Version her.“ Als Belag soll kein Asphalt aufgebracht werden, sondern Verbundpflaster. „Das ist wesentlich höherwertiger und schöner anzuschauen als so eine Teertrasse.“ In etwa drei Wochen sei die als Hölderlinstraße benannte Straße samt Beleuchtung und acht Parkplätzen fertiggestellt. Mit Behinderungen auf der viel befahrenen Hauptstraße rechnet der Schwabe, der seit 17 Jahren in Leipzig und Umgebung baut, aber nicht.
Gerade hat das Unternehmen eine Wohnanlage in Panitzsch fertiggestellt. Besonders stolz ist Riedel aber über die Merseburger Straße in Schkeuditz: „Dort wurden 90 Prozent der Häuser mit alternativen Energiesystemen ausgestattet. Von Flächenkollektoren über die Pelletheizung über die Rapsölverbrennung bis zu Luftwärmepumpen wurde alles eingesetzt, was nach derzeitigem Stand der Technik möglich ist.“ Acht Musterprojekte laufen nun, in ein paar Jahren soll dann Bilanz gezogen werden, welche erneuerbare Energie die effektivste ist.
Im Lindenpark Taucha kommen nur wenige dieser Methoden zum Einsatz. „Wir bohren gerade für die Erdwärme, weil sich ein Käufer dafür entschieden hat“, informiert Matthias Riedel. Machbar sei alles, was auch mit dem Untergrund zu tun hat. Kies liegt unter den Häuser, was entscheidend ist für die Zukunft. Denn in einigen Jahren, so schätzt Riedel, müssen Hausbesitzer für abgeführtes Regenwasser bezahlen, wenn dies in die Kanalisation eingeleitet wird. Im Lindenpark dagegen darf das Wasser im Kies versickern – ein finanzieller Vorteil.
Doch trotz aller Vorteile und der besagten „Bauwut“ der Tauchaer – vom eigentlichen Plan, alle Grunstücke mit Einfamilienhäusern zu bebauen, ist Riedel teilweise abgewichen. Direkt an der Graßdorfer Straße soll, im Schutz der großen Kiefern, ein Dreifamilienhaus entstehen. Im Stil einer Stadtvilla mit Dachterrassen auf Südseite. Die dort entstehenden Wohnungen würden Kapitalanleger aus München zur Mieter oder zum Kauf anbieten.
Erschien am 16.03.2007 in der „Kleinen Volkszeitung“, Ausgabe Nord.