Computerspielemusik im Gewandhaus zu Leipzig

Das Gewandhaus zu Leipzig. Erwartungsvoll sitzen nahezu 2000 zumeist junge Menschen im Saal. Das Filmharmonic Orchestra Prag betritt die Bühne. Applaus. Dann die ersten Töne der Eröffnungsfanfare. Glänzende Augen, ein Lächeln, das über viele Münder huscht und die erste Anspannung sowohl bei den Musikern als auch den Besuchern nimmt. Am Ende des großen Konzertes ist jeder von ihnen um viele Minuten außergewöhnlicher Musik und vieler glücklicher Momente reicher. Und viele von ihnen haben wohl zum ersten Mal Computerspielemusik von einem symphonischen Orchester genossen und das Gewandhaus zum ersten Mal betreten.

Ich weiss nicht, wie viele meiner Leser sich noch an solch großartige Momente erinnern können. Mir jedenfalls stellten sich gerade schon allein beim Schreiben dieser Zeilen die Haare auf den Armen zur Gänsehaut hoch. Und ich will auch gar nicht anfangen mit der Sentimentalität über das Wegbrechen dieser phantastischen Konzerte, die traditionell die GC – Games Convention eröffneten. Vielmehr möchte ich Euch den Mann vorstellen, der damals dafür sorgte, dass wir Titelmelodien von Computerspielen wie Turrican, Castlevania oder Final Fantasy im Konzert erleben durften: Thomas Böcker heißt der überaus brilliante und sympathische Mann, den ihr hier nebenan seht. Thomas ist Dresdner und lebt quasi für die klassische Musik. Er gilt als Pionier im Bereich der Spielemusik. 2003 organisierte er das erste Spielemusikkonzert außerhalb Japans. Das ausverkaufte Gewandhaus jubelte damals. Bis 2007 durfte er für die Leipziger Messe diese Konzerte organisieren – mit ständig wachsendem Interesse.

Das alles ist nicht neu. Neu allerdings ist, dass wir schon bald abermals Computerspielemusik erleben dürfen. Im Gewandhaus! Am 23.10. wird dort um 20 Uhr ein Künstler auftreten, der „Final Fantasy für zwei Hände“ umgesetzt hat. Benyamin Nuss heißt er, kommt aus Bergisch Gladbach und spielt das Klavier wie kein Zweiter. Neben Debussy und Schumann liebt er die Computerspielserie „Final Fantasy“ – vor allem wegen der Musik von Nobuo Uematsu.

Der Virtuose sagt von sich selbst: „Die Musik aus Videospielen ist die Fortsetzung der Klassik, nur mit anderen Mitteln.“ Beweisen will er das wie gesagt am 23.10. im Gewandhaus, wenn es heißt „Benyamin Nuss plays Uematsu.“ Und um den Kreis zu schließen: Thomas Böcker, der einstige Organisator und Ermöglicher der GC-Konzerte, ist nun als Berater für Benyamin Nuss tätig und hat in guter alter Manier auch das Gewandhaus für dessen Tour vorgeschlagen. Genau so wie die Tournee heißt auch seine aktuelle CD, auf der Nuss Stücke aus Final Fantasy, Lost Odyssey und Blue Dragon zum Besten gibt.

Wer mehr über das Konzert wissen will, klickt auf Benyamins Website.

Und wer das Album des großartigen Pianisten und Thomas Böckers aktuellstes Werk „Symphonic Fantasies“ (über das ich jetzt auch eine ähnlich lange Abhandlung schreiben könnte, stattdessen aber diese Review und dieses Teaservideo verlinke) gewinnen will, der schreibt dies bitte in den Kommentaren. Der Einfachheit halber gewinnt EIN Leser BEIDE CDs. Alle Kommentare bis zum 11. September 18 Uhr werden gezählt, dann wird durchgeschüttelt und ein Gewinner per Zufall gezogen. Bitte gebt in den Kommentarfeldern Eure richtige Mailadresse an, damit ich Euch schreiben kann. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Mitarbeiter der LVDG dürfen nicht teilnehmen und eine Barauszahlung ist nicht möglich.

Viel Glück und gute Unterhaltung!