Content is King

Ich weiß ja nicht, woher die Deutsche Public Relations Gesellschaft die Weisheit nimmt:

Nach einer populären Ansicht wird der Redeerfolg vor allem durch das Auftreten des Redners bestimmt, weniger durch den Inhalt der Rede.

Häh? Mir ist doch egal, ob der Redner auf dem Podium besonders schick aussieht oder charismatisch rüberkommt. Was zählt ist der Inhalt. Wenn ein noch so redegewandter Mensch nur Blödsinn und Halbwahrheiten spricht oder von Dingen erzählt, von denen er nachweislich keine Ahnung hat, dann ist mir seine Persönlichkeit piepegal.

Und jetzt? Jetzt bestätigt das eine Studie.

Eine neue wissenschaftliche Studie widerlegt diesen Irrglauben. […] Ein wesentliches Ergebnis: stets bestimmte der Inhalt des Redetextes die Reaktion des Publikums, trotz betonter oder unbetonter Stimme beim Vortrag oder lebhafter oder sparsamer Gestik des Redners. Der Wirkung eines starken Redeinhalts konnte eine gute Darbietung nur wenig hinzufügen.

Ach. Als ob es dieser Studie bedurft hätte. Manche müssen Zeit haben…

2 Gedanken zu „Content is King

  1. Es gibt durchaus ein Beispiel, das diese Studie zumindest zum Teil widerlegt: Steve Jobs. Sicher weiß der Mann, wovon er redet (mal von Safari bzw. Browser für Windows abgesehen), aber blendender…hätte kaum jemand ein hochgezüchtetes Telefonspielzeug vorstellen können (und, nein, _ich_ habe diese ellenlange Keynote im Januar als die langweiligste empfunden – Analysten und Medien sind jedoch hin und weg gewesen).

    Und jetzt stellt Euch mal den anderen Steve vor, Ihr wißt schon, den transpirierenden. Er kann doch erzählen, was er will, hat es, sagen wir mal so, doch ein wenig schwerer. Developer, Developer, Developer!

  2. Nagut, bei den beiden Beispielen gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Trotzdem fand ich es ziemlich plump, zu behaupten, die Allgemeinheit würde sich durch einen guten Redner ohne Fachkenntnis täuschen lassen können.

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