Schon oft ging es hier um die LVB. Um eine verkorkste Website, einen Fake-Twitter-Account und Überlegungen zum Einstieg in Social Media. Jetzt ist es soweit: Die Leipziger Verkehrsbetriebe starten ihren Weg ins Soziale Netz und haben einen eigenen, offiziellen Twitter-Account angelegt.
Auf LVB_Direkt werden aktuelle Verkehrsmeldungen getwittert. Es ist ein Anfang. Man wolle üben, lernen und sehen wie es bei der Zielgruppe ankommt bzw. was diese erwartet. „Wir setzen uns schon länger mit dem Thema Social Media auseinander, weil wir wissen, dass es notwendig ist für ein Unternehmen wie unseres. Gleichzeitig wissen wir, dass wir selbst kräftig lernen müssen“, kommentiert LVB-Sprecher Reinhard Bohse.
Seit gestern transportiert der Twitter-Account aktuelle Verkehrsmeldungen und informiert über kurzzeitige Störungen. Ab Dezember, so Bohse, soll der Twitter-Account auch dafür genutzt werden, um in den Dialog zu treten. „Das wird ein fließender Übergang werden, wir müssen auch erst einmal sehen, wie man mit diesen Dingen als Institution umgeht und wie man die Twitter-Nutzung bei den Themen Service und Kundenbindung ausbauen kann“, sagt er.
Getwittert wird bei den LVB inhouse. „Die tägliche praktische Arbeit des Kommunizierens wird im Servicebereich angesiedelt sein, Marketing und Kommunikationsabteilung begleiten das Ganze“, erzählt Bohse. Die interne Struktur erlaube es bereits jetzt, innerhalb von Sekunden und Minuten konkrete Probleme zu lösen. So könnten Kunden der LVB ab Dezember direkt von der Haltstelle aus Fragen stellen. „Warum kommt die 15 nicht?“, „Wann fährt die nächste Bahn“, „Was ist denn hier am Hauptbahnhof los?“ und ähnliches könne dann beantwortet werden. Wie viele Mitarbeiter bei den LVB für Twitter zuständig sind, könne nicht konkret beantwortet werden. „Viele kleinere Teilarbeiten werden von Kollegen erledigt, die sich auch um andere Dinge kümmern. Man wird sehen, wie viele Mitarbeiter man dann wirklich abstellen muss, um das Thema so zu betreuen, dass es für alle Beteiligten sinnvoll ist“, so Bohse.
Zur Vorbereitung auf den Social-Media-Einstieg haben sich die Leipziger Verkehrsbetriebe mit anderen Verkehrsgesellschaften ausgetauscht. Unter anderem mit den Dresdner Kollegen. „Die gehören sicher zu denjenigen, die mit dem Thema bereits souverän umgehen“, schätzt Bohse ein. Auch die von mir bereits angesprochene Studienarbeit von Sven-Matti Kamann spielte eine Rolle. Gemeinsam mit Sören Bär von der Staatlichen Studienakademie Riesa wurde ein Online-Fragebogen entwickelt. 586 Personen beteiligten sich und gaben Antworten auf Fragen zu einem möglichen Social-Media-Einstieg der LVB. Dabei gaben 74 Prozent der Teilnehmer an, dass für sie Interaktion und Dialog wichtig sei.
Nach all den Merkwürdigkeiten, die bei den LVB in Sachen Internet in der Vergangenheit zu beobachten waren, öffnet sich das Unternehmen jetzt noch mehr als vorher und tritt demnächst in einen direkten Dialog mit seinen Kunden. Geben wir den LVB daher die Chance, zu lernen und auf unsere, Eure Wünsche einzugehen. Und seien wir vielleicht so fair, eventuelle anfängliche Fehler zu verschmerzen oder direkt Hinweise und Tipps zu geben. Oder?
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