Die Sächsische Zeitung veröffentlichte am 13. August einen Artikel von mir, der einen Überblick zu geben versucht, was sich auf der diesjährigen GC lohnt.
Die Games Convention (GC) gilt als Europas Leitmesse für die Video- und Computerspiele-Branche. Alle Höhepunkte aufzuzählen ist unmöglich. Dennoch wollen wir einen kleinen Überblick geben.
Die Trends
Während man in den vergangenen Jahren eher auf die Gelegenheitsspieler setzte, stehen nun wieder die Kenner im Mittelpunkt. Der japanische Entwickler Capcom bringt für solche Coregamer unter anderem „Bionic Commando“ mit. Das Spiel erschien 1987 für das Nintendo Entertainment System und war ein grafischer Meilenstein. Das Remake soll an den Erfolg anknüpfen. Dazu gibt es Titel wie „Street Fighter IV“ oder „MotoGP 08“.
Zu spät auf die Gelegenheitsspieler setzt Microsoft. Nachdem sich die Xbox 360 nicht mehr so gut verkauft, versucht das Redmonder Unternehmen gegenzusteuern. Partyspiele sollen das Publikum locken, das eher selten die Konsole einschaltet. Eine Politik, für die Nintendo bereits Schelte erntet, weil Kritiker eine Vernachlässigung der eingefleischten Spieler sehen. Nintendo selbst wird in diesem Jahr nicht auf der GC vertreten sein. Man verfolge eine andere Marketingstrategie und wolle Messeauftritte generell überdenken. Dabei kann „big N“ durchaus zufrieden sein: Die Konsole Wii verkauft sich besser als die Konkurrenzprodukte von Microsoft und Sony.
Sony ist einer der größten Aussteller der GC und glänzt vor allem durch die Playstation 3, die wieder Boden gut machen konnte. Für die High-Tech-Konsole mit Blu-Ray-Laufwerk und der besten derzeit erhältlichen Grafik gibt es auf der Leipziger Messe die beliebte Reihe „Singstar“ in der Version 2 zum Testen. Erfahrungsgemäß wird dem Karaoke-Spiel ein eigener Bereich innerhalb des riesigen Standes in Halle 3 eingerichtet. Mit Details zum Messeauftritt hält sich Sony vornehm zurück, lediglich von „großen, globalen Ankündigungen“ ist die Rede.
Die Premieren
Standesgemäß lebt die GC von ihren Premieren. Über 250 Welt-, Europa- und Deutschlandperemieren sollen das Spielefieber anheizen. Ubisoft etwa lädt im Rahmen eines Gewinnspieles zehn Fans bereits am Pressetag ein, den Shooter „Far Cry 2“ zu testen. Die Programmierer werden dazu eigens aus Montreal eingeflogen. An den Messetagen darf dann jeder die Fortsetzung des Actionspieles zocken. Experimentell wird es bei „Tom Clancy’s End War“, denn es ist das erste Spiel, das komplett per Sprache gesteuert werden kann.
Der deutsche Entwickler Frogster bringt das kostenlose Online-Rollenspiel „Runes of Magic“ mit. Interessierte können sich in der ersten Region bewegen. Direkt nach der Messe geht Frogster in die geschlossene Beta-Phase, um die Entwicklung voranzutreiben.
Sehnsüchtig erwartet wird von der Spielergemeinde „Spore“ aus dem Hause Electronic Arts. Das Werk von Entwickler Will Wright, der seiner Kreativität auch für „Sim City“ und „Die Sims“ freien Lauf ließ, steht kurz vor der Fertigstellung. Auf der Messe gibt es die finale Version als Weltpremiere zu spielen, bevor sie im September in den Handel kommt.
Neben Wright gelten vor allem die japanischen Entwickler als Legenden. Konami weiß das und holt Hideo Kojima, Schöpfer der „Metal-Gear-Solid“-Serie nach Leipzig. Nicht minder beliebt ist Koji Igarashi, der für die „Castlevania“-Serie verantwortlich zeichnet. Auch die Entwickler von „Silent Hill Homecoming“ und „Rock Revolution“, Thomas Hulett und Niasis Taylor“, sind zugegen.
Die neuen Technologien
Im technologischen Bereich wird es auf der GC auch einiges zu sehen geben, wenn auch teilweise nur für Pressevertreter. So will der Hamburger Entwickler Bigpoint erstmals ein browserbasiertes Onlinespiel auf der Playstation 3 vorführen. Diese Art von Spielen laufen im normalen Internetbrowser, ohne Bestandteile herunterladen zu müssen. Heiko Hubertz, Gründer von Bigpoint, sagt Browserspielen eine große Zukunft voraus.
Interaktiv wird es bei VR Space Theatres. Das Unternehmen lässt 3D-Kino und Games verschmelzen. Hochauflösende Bildinhalte können von den Spielern mit Gamepads gesteuert werden. Jeder einzelne beeinflusst dabei den Fortgang der Geschichte. Erstmals wird diese Technologie Journalisten vorgestellt. Für alle Besucher auszuprobieren gibt es den „Neural Impulse Actuator“ von OCZ Technology. Das System wird per USB-Anschluss an Windows-Rechner angesteckt und erlaubt es, Spiele nur mit Kraft der Gedanken zu steuern. Dabei hat der Spieler einen Hirnstrommesser auf dem Kopf, der aussieht wie ein Haarreif. Der Messer scannt die elektrischen Aktivitäten des Gehirns und wandelt diese als Tastenanschläge um.
Die Unterhaltung
Neben zahlreichen Shows und Gewinnspielen an den Ständen gibt es hinter der Halle 4 einen Strand. Zig Tonnen Sand wurden dafür herangefahren, Palmen, Relax-Liegen und Hängematten vermitteln Urlaubsflair. Auf der Bühne des Zubehörherstellers Speed-Link treten Bands wie „Die Happy“, „Aloha from Hell“ oder „Van Canto“ auf.
Bereits am 20. August gibt es mit Video Games Live das offizielle Konzert zur GC, das in der Arena Leipzig Musiken aus bekannten Computerspielen präsentiert.
Im „GC Freestyle – Gamer Camp“ auf der Leipziger Festwiese am Zentralstadion können die Fans campen und chillen. Ab 20. August finden hier über 5000 Zelte Platz.
Die GC wird 2008 zum letzten Mal ideell vom Branchenverband BIU getragen. Im nächsten Jahr plant dieser eine neue Messe in Köln. Die Leipziger Messe betont, dass sie nach wie vor zur Verfügung steht. Ob auch 2009 eine GC in Leipzig stattfinden wird, ließ Messechef Wolfgang Marzin offen.
Disclaimer:
Ich bin freier Journalist und als solcher auch in die Games Convention involviert. Gemeinsam mit Thomas Gigold verantworte ich das GC-Blog.
„Für die High-Tech-Konsole mit Blu-Ray-Laufwerk und der besten derzeit erhältlichen Grafik“
uh oh. das ist dann aber persönlich wertung. 360 wie auch ps3 sind dann doch eher gleichauf imo 🙂
Ja? Gut, das ist wertend, da hast Du Recht. Bei der letzten GC hatte ich aber mehrfach den Vergleich PS3-360-Wii – da gewann meinen Augen nach immer die PS3. Gut, und PS3 und Wii verlgeicht man ja eh nicht. 🙂
Und wenn ich mir LittleBigPlanet für PS3 anschaue, dann glaube ich nicht, dass das die 360 so hinkriegen würde.
ich hab alle 3 konsolen neben meinem fernseher stehen. doch koennte sie. 🙂
err ich wollte damit sagen, dass ich alle 3 konsolen hier stehen habe und zwischen ps3 und 360 keine großen unterschiede bestehen. sie nehmen sich nichts
klar, die 360 sieht ganz anders aus als die ps3 x-)
okay, die eine ist scheisse laut, die andere ständig voller staub 🙁
Die PS 3 ist doch das einzig Wahr. Was da jetzt noch so raus kommt braucht doch zum Teil kein Mensch mehr. Das ist meine Meinung. Gruß Michael
„Das ist meine Meinung.“ – Das hätte ich jetzt nicht gedacht. 😉