Der Dirtpark in Leipzig-Knauthain. Seit gut drei Jahren haben wagemutige Radsportler am Rande der Thomas-Müntzer-Siedlung eine Adresse für ihr Hobby (die LVZ berichtete im vergangenen Jahr.) Bisher agierten die Jugendlichen dort ohne Genehmigung der Stadt. Jetzt wollen sich die „Dirtbiker“ an einen Verein angliedern und ihre Freizeitbeschäftigung auf sicheren Boden stellen.
Um ihren Traum von der eigenen Renn- und Springstrecke zu verwirklichen, packten etwa zehn Mann kräftig an. Sie häuften Erde zu Sprungschanzen auf, errichteten eine so genannte Wallride, eine schiefe Ebene aus Holz, die mit dem Fahrrad angesprungen werden kann. Sogar eine kleine Hütte und einen Unterstand gibt es.
Diese Nutzung des Areals verursachte immer wieder Unmut bei Anwohnern und Stadtverwaltung. Das Stadtplanungsamt empfahl vor einem Jahr die Gründung eines Vereines, um dem Park eine rechtliche Grundlage zu geben. Immerhin ginge es vor allem um die Versicherung für Personen, die sich auf dem Gelände aufhalten.
Im Herbst letzten Jahres bot sich der ride-le e.V. an, die Dirtbiker aufzunehmen. „Unser Ziel ist es, in Leipzig und dem Umland eine wettkampftaugliche BMX-Strecke zu errichten, die es bisher nicht gibt. Und das, obwohl BMX ab 2008 olympische Disziplin ist. Darum wollten wir zusammen mit den Jungs starten, um ein großer Verein zu werden, der sich um den alternativen Radsport kümmert“, so Vereinsvorsitzender Joachim Bachmann. Das Interesse der Dirtpark-Kids ließ seiner Meinung nach allerdings zu wünschen übrig. „Leider wurde keines meiner Angebote, an Sitzungen teilzunehmen, wahrgenommen“, so der 24-Jährige.
Jetzt allerdings wollen die mittlerweile 20 Dirtbiker Nägel mit Köpfen machen und dem Motor-Sport-Club MSC Fortuna e.V. beitreten. „Motorsport und BMX-Fahrer passen gut zusammen. Wir freuen uns also auf die neuen Mitglieder“, so Kassenprüfer Jörg Schmidt, der für die Integration des Dirtparks in den Verein verantwortlich ist. „Es ist prinzipiell alles in Sack und Tüten. Wir wollen uns demnächst noch mal treffen und alles perfekt machen.“
Auch Regina Dietrich, im Stadtplanungsamt verantwortlich für die Landschafts- und Grünordnungsplanung, hält es für eine „gute Nachricht, dass sich nun ein Verein um das Areal kümmert“, sagt sie. Und auch was die Anlage selbst angeht, gab es grünes Licht. „Wir haben zusammen mit der Stadt entschieden, dass der Wall, den die Jugendlichen als Startrampe benutzen, stehen bleiben kann“, so Peter Müller, kaufmännischer Geschäftsführer der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH, die derzeit in der Kiesgrube Rehbach abbaut.
Das Engagement der Firma geht aber noch weiter. „Wir sind begeistert vom Dirtpark und dem Einfallsreichtum der Jungs. Daher würden wir sie gern durch eine Spende an den Verein, dem sie beitreten, finanziell unterstützen“, bietet Müller an. Das Geld könne beispielsweise für eine Haftpflichtversicherung des Geländes verwendet werden. Und sogar materiell könne geholfen werden. „Sand, Kies oder sonstiges Baumaterial würden wir – natürlich begrenzt – bereitstellen.“
In naher Zukunft wollen Max Heinrich und seine Kumpels vorerst einen Zaun um den Dirtpark ziehen. „Zum eigenen Schutz vor Vandalismus, dem wir leider schon zum Opfer fielen“, bedauert der 18-Jährige. Dazu allerdings müssten sich die Biker aus pachtrechtlichen Gründen wieder an die Stadt wenden.
Erschien in der Leipziger Volkszeitung vom 19.November 2005.
ist doch eine prima idee … ich muss sagen das ich echt großen respeckt habe vor den typen … ist schon krass das erste mal so nen kicker zu fahren …. spreche da aus eigenen erfahrungen 😉 ..