Ein Kopfhörer baumelt im Parkhaus der Mediacity. Ein junger Mann setzt sie sich auf, worauf ein grooviger Rap-Disco-Irgendwas-Titel ertönt und den Kopfhörerträger schlagartig auf den Augustplatz befördert. Was dort dann passiert, ist eine Mischung aus dem Computerspiele-Klassiker Jumping Jackson, bunten Animationen und dem realen Leben inklusive Alkohol. So lange, bis einer appelliert: „Du musst aber ooch ma ne Banane essen, mein Freund!“
MemBrain! heißt das Video, das seit heute spürbar durch meine Twitter-Timeline gejagt wird – und das zurecht. Macher sind ein paar ziemlich verrückte Kreativlinge aus Leipzig. Framebrothers nennen sie sich. Zwei von ihnen sind Thomas Siegel und Simeon Conzendorf. „Framebrothers ist ein loses Netzwerk aus Kreativen, vor allem aus dem Bereich der Videoproduktion“, erklärt Thomas. Der Leipzig-Clip entstand mit moods plateau , einem Netlabel, das sich zur Plattform für die Demoszene entwickelt hat. MemBrain! entstand für die diesjährige Breakpoint, das alljährliche Königstreffen der Demoszene Deutschlands – und räumte direkt den 1. Platz in der Kategorie Animation/Video ab. „Wir setzten uns gegen 12 andere Teilnehmer durch, das war schon ziemlich krass, wir hätten überhaupt nicht damit gerechnet“, sagt Simeon.
Für echte Erfolge in Form von verdienten Brötchen reicht der Spaß noch nicht – allerdings sind die Framebrothers auf dem besten Weg dahin. „Wir arbeiten alle irgendwie in der Medien- und Filmbranche. Wir vereinen Cutter, Mediengestalter in Bild und Ton und Compositer„, sagt Thomas Siegel. Seinen Ursprung nahm all die Kreativität in der Demoszene des C64 und Amigas. So ist es auch zu erklären, warum im Video auf dem „Wende-Ei“ solch merkwürdige Namen zu lesen sind. „Damit grüßen wir andere Democrews, wie man das eben so macht in der Szene“, meint Simeon.
So, und damit ihr wisst, wovon der alte Mann da schreibt – bitteschön: Sehen und staunen zu MemBrain!
httpv://www.youtube.com/watch?v=4nwJZDMGn5M
Und falls ihr euch fragt, warum ausgerechnet in einem Leipzig-Video ein Hallenser Autokennzeichen zu sehen ist: „Wir wollten ursprünglich einen alten Benz nehmen, der sprang aber nicht an. Also musste das Auto eines Kollegen herhalten – das sah noch am Besten aus“, so Thomas.
(via Farbwolke und andere)
Update: @analyze besteht darauf, die erste gewesen zu sein. 🙂
4 Gedanken zu „„Du hörst, was Du siehst, ja es funkelt die Stadt…““
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