Gruppenbetriebsrat der DD+V-Gruppe drückt Solidarität mit LVZ- und DNN-Angestellten aus

Die Meldungen über die Pläne zum massiven Personalabbau bei der Leipziger Volkszeitung den Dresdner Neuesten Nachrichten haben auch bei der DD+V-Mediengruppe für Unruhe und Ärger gesorgt. Der Gruppenbetriebsrat des DD+V (u.a. Sächsische Zeitung und Morgenpost Sachsen) hat den Kollegen der LVZ und DNN daher ein Solidaritätsschreiben zukommen lassen. Eine große Geste, wie ich finde.

Hier das Schreiben im Vollzitat.

Was uns verbindet!

Mit Entsetzen haben die Kollegen des Dresdner Druck- und Verlagshauses (DD+V, u.a. Sächsische Zeitung und Morgenpost Sachsen) die jüngsten Meldungen zu den geplanten Personalmaßnahmen bei der LVZ und den DNN vernommen.

„Was uns verbindet“ – war einmal der Slogan der Sächsischen Zeitung. Besser als mit diesen drei Worten können wir Sorge und Solidarität für unsere Kollegen in den Haupt- und Lokal-Redaktionen der LVZ/ DNN kaum ausdrücken. Denn was uns verbindet, auch als Wettbewerber auf dem sächsischen Markt, ist die Liebe zu qualitativ gut recherchierten Geschichten, erstellt von engagierten Redakteuren, zur Aktualität des jeweiligen Blattes und der redaktionellen Nähe zu den Lesern – auch und vor allem in den Sekretariaten vor Ort.

Wir alle, egal bei welchem Verlag wir arbeiten, sehen den Begriff „Qualitätsjournalismus“ nicht nur als bloßes Wort. Qualität bedeutet Arbeit, Teamgeist, Zeit zum Recherchieren, Freigeist, Freiraum – und dafür eben auch das notwendige Geld.

Dass unsere Branche sich rasend schnell verändert, ist uns allen bewusst. Dass es Veränderungen geben wird und gibt, ist uns auch allen klar. Dass dies allerdings
phantasielos über bloßen Stellenabbau realisiert werden soll, entsetzt uns. Fällt den Geschäftsführern und Managern denn nichts anderes mehr ein?

So wird nicht die Qualität vor Ort gestärkt, das Gegenteil ist der Fall!
Wir wünschen allen Kollegen der LVZ/DNN die Kraft, sich gemeinsam mit dem Betriebsrat dem geplanten Kahlschlag entgegen zu stellen, damit der Personalabbau mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl für alle Betroffenen umgesetzt werden kann.

Wir hoffen, dass Eure Konzernmutter Madsack gemeinsam mit dem Betriebsrat einen Sozialplan erarbeitet, der das Wort auch wert ist und für die betroffenen Mitarbeiter tatsächlich sozial verträgliche Regelungen schafft. Wir hoffen, dass es so wenige Kündigungen wie möglich gibt und der geplante Personalabbau über andere Schritte (Altersteilzeit etc.) realisiert werden kann.

Liebe Kollegen der LVZ/DNN, wir hoffen, dass Ihr einen Weg finden werdet, damit die LVZ und DNN ihren angestammten Platz in der sächsischen Medienlandschaft behalten können. Im Interesse von uns allen!

Der Gruppenbetriebsrat des DD+V