Klingt wie ein Witz, ist aber wahr: Am Empfang des Radiozentrums Leipzig am Markt wird man von Dennis Willkommen begrüßt. „Ja, mit diesem Namen bin ich wohl der geborene Mann für den Empfang“, schmunzelt der 27-jährige Dresdner. Ein ewiger Job ist das aber nicht. „Ich studiere in Leipzig Sportmanagement, das hier ist also übergangsweise“, sagt er. Mit seinem Namen hat Dennis Willkommen nur positive Erfahrungen gemacht. „Als Kind wurde ich nicht gehänselt, so wie andere. Nur über den Spruch, warum meine Eltern mir nicht den Vornamen ,Herzlich’ gegeben haben, konnte ich irgendwann nicht mehr lachen.“ Auch im Alltag beweise sich der „einladende Nachname“ als Vorteil. „Man kommt sofort mit Fremden ins Gespräch, sogar auf Ämtern geht alles ein bisschen leichter.“ Woher der Name kommt, weiß Dennis nicht. Nur, dass er in Dresden wohl besonders häufig vorkommt. Auch das Familiennetzwerk verwandt.de geht davon aus, dass im Dresdner Raum und der Sächsischen Schweiz die meisten Willkommens leben – deutschlandweit gebe es etwa 500. Auch Dennis’ dreijähriger Sohn Collin und die einjährige Tochter Emma heißen so. Nur Freundin Franziska Kasparek muss noch überzeugt werden, ihrem Dennis immer „Willkommen“ zu sein.
Erschien am 19. August in der Leipziger Volkszeitung.