Erst denken, dann Post zustellen

Morgen früh hefte ich meiner Postzustellerin einen Liebesbrief an den Briefkasten:

Liebe Postzustellerin,

mögen Sie Ihre Lieblings-Zeitschrift gern geknittert? Halb zerrissen und dadurch unansehnlich? Sehen Sie, wir auch nicht. Darum wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie beim nächsten Mal, bevor Sie teure Fachmagazine in unseren Briefkasten quetschen, einfach kurz vorher überlegen würden.

Darum eine Bitte: Was nicht in den Briefkasten passt, gehört OBEN DRAUF. Zur Not kann man auch bei uns klingeln. Sollte diese Bitte nicht fruchten, müssen wir uns einen Weg suchen, wie wir die entstandenen Kosten für eine zerstörte Zeitschrift bei Ihnen geltend machen können.

Vielen Dank,
Ihre Familie Große

Und weil mein Zorn über so viel Dummheit auch nach Schreiben dieses Briefes nicht abnahm, telefonierte ich eben mit der Post. Und wurde überrascht. Positiv. Der freundliche Herr erfragte meine Adresse und welches Magazin das denn sei. Ich antwortete brav: „Insight“. Meine Kundennummer beim Verlag wollte er wissen, damit er ein neues Heft nachordern kann, das man mir dann knitterfrei zustellen wolle. Hätte ich so nicht erwartet.
Und: Prinzipiell ist es den Zustellern nicht erlaubt, die Post „offen“ zuzustellen, also auf den Briefkasten zu stellen. Allerdings habe ich denen bereits mehrfach meine Erlaubnis dafür erteilt. Und irgendjemand im Haus ist immer da, da kann man auch klingeln.

Mal sehen, ob meine Beschwerde, die er weitergeben wollte, und mein Briefchen fruchten…

6 Gedanken zu „Erst denken, dann Post zustellen

  1. Hoffentlich fruchtet dieser Hinweis am Kasten etwas. Gleiche Problematik hatte ich auch mal. Es wurde immer alles in den Kasten gepresst, ungeachtet wie es passt, was schon drinne ist oder wie man es wieder herausbekommen soll – ohne Schaden.

    Damals half leider nur die „Anschaffung“ eines Postfachs. Auch beschwerden bei der Post direkt schlugen auf fruchtlosen Boden.

  2. Naja, wie gesagt – der Herr an der Hotline nahm meine Beschwerde ernst und wollte sie auch weitergeben. Mal schauen, obs was nützt.

  3. Den Versuch war es auf jeden Fall wert! Mal sehen ob und wenn ja welche Reaktion von der Hotline zurück kommt. Und ganz wichtig natürlich…. ob sich die Zustellweise der Postboten ändert! Andernfalls würde ich glatt mal nach „Schadensersatz“ anfragen… zu verlieren hast ja nichts!

  4. Sehr umsichtige Reaktion des „Post-Beschwerdebearbeitungs-Zentrums“.

    Allerdings befürchte ich, daß es leichter ist, bei Beschwerde nett zu sein und „Schadenersatz“ zukommen zu lassen als via „Qualitätsmanagement“ diese „Verbesserung der Zustellung von Magazinen bei Herrn Große in Tauche“ auch bis zum Zusteller zukommen zu lassen. 🙄

  5. ja, nicht nur. Auch „in Zukunft Abhilfe schaffen“.

    Denn „irgendwann“ landet ja das nächste Magazin bei Deiner Adresse und da frage ich mich, ob der/die Zusteller/-in da schon „instruiert“ wurde. Mich würde wirklich interessieren, wie die Beschwerde dann durchgestellt wird … ob die bspw. einmal in der Woche die jeweiligen Zusteller/-innen eines Bezirks „einschwören“.

Kommentare sind geschlossen.