Geldvernichtungsmaschine

Die Kleinmesse von oben aus dem 60 Meter hohen Riesenrad.Am Sonnabend waren wir mal wieder mit dem Kinning die Geldvernichtungsmaschine, liebevoll auch Kleinmesse genannt, besuchen. Ja, wir gehen immer mindestens einmal hin, wenn die bunten und lauten Kotzmühlen Karussells aufgebaut sind. Und natürlich jammern auch heute, nach Abschluss der Frühjahrskleinmesse, die Schausteller in der Zeitung über zurückgehende Besucherzahlen und noch weniger Umsatz, geschweige denn Gewinn.

Aber mal ehrlich – schuld sind die Schausteller selbst. Einige Beispiele: Entenangeln. Sechs mal Angeln kostet 2,50 Euro. Die Schwierigkeit ist nicht, die Enten aus dem Teich zu bekommen, sondern genau die Enten zu bekommen, die eine hohe Punktzahl haben. 13 Punkte bei sechs Enten – nicht schlecht. Dachten wir. Der reichlich desinteressierte Mann zeigte uns ein Körbchen, aus dem sich Töchterchen was raussuchen durfte. Es war traurig. Die Pfennigartikel bekommt man im Dutzend bei der Metro. Das seifenblasenmachende Seepferdchen hielt bis nach Hause.

Weiteres Beispiel: Büchsenwerfen. 12 Bälle für drei Euro. Fast drei Pyramiden hat Lisa-Marie zu unserem Erstaunen damit abgeräumt. Als „Preis“ gabs ein 12-Zentimeter-Plüschtier mit Puppengesicht. Herzlichen Glückwunsch.

Danach erteilten wir jedem ihrer Wünsche nach Losen, Ringewerfen, Woody hauen und geschlossene Löcher aufstechen eine Abfuhr und ließen sie stattdessen lieber Karussells fahren. Als Preis gabs für uns jedesmal ein grinsendes Gesicht von ihr. Und das Gefühl, dass sie wirklich Spaß dabei hatte. Und Autoscooter fahren mit Papa ist sowieso das Größte. Sagt sie. Kompliment an die Schausteller mit dem größten transportablen Riesenrad. 60 Meter über dem Platz zu schweben hat was.

Im August ist die nächste Kleinmesse. Genügend Zeit, richtige Preise zu besorgen. Bitte, liebe Schausteller, tut etwas. Sonst stirbt die Kleinmesse. Wäre doch schade, jetzt, wo der Platz auch endlich so heißt wie das größte Volksfest in Leipzig.