Seine Freunde nennen ihn nur Heinz und wenn es ganz schnell gehen muss, ist er auch mit HRK zufrieden. Heinz Rudolf Kunze weilte am Dienstag (3. Februar) für wenige Stunden in der Stadt, besuchte unter anderem Radio Leipzig und warb für sein neues Album „Protest“.
Das erschien Ende Januar und ist, wie der 52-Jährige sagte, kein „genereller Protest gegen irgendetwas. Ich fasse den Begriff sehr weit. Bob Dylan hat mal gesagt, jeder Song kann ein Protestsong sein. Wenn ich also ein Liebeslied schreibe, protestiere ich damit gegen die allgemeine Lieblosigkeit“, sagte Kunze. Bezug auf sein Idol Dylan finden sich auch auf dem aktuellen Album. Das Lied „Möglich“ beispielsweise sei seine Übersetzung des Titels „Death is not the end“. So singt er auch „Es ist möglich, dass es mehr gibt als den Tod.“ Sterben sei auch etwas, wogegen HRK protestiere. „Ich finde es unglaublich, dass ich irgendwann nicht mehr lebe, denn ich halte mich für unentbehrlich“, meinte er. Moderator Jan Lüdtke überzeugte diese Äußerung. „Er ist ein Mensch, der weiß, was er will. Trotz allem ist er nicht überheblich, höchstens sehr bestimmt.“
Das nächste Mal ist Kunze mit seiner Verstärkung am 30. April in Leipzig. In seinem „Stammlokal“, dem Haus Auensee, wie er es ausdrückte. „In Leipzig haben wir schon viele schöne Konzerte und Lesungen gehabt. Im Herbst 1987 gaben wir unser erstes Konzert bei strömendem Regen. Und zwei Monate vor der Wende spielten wir für 50 000 Menschen. Das war faszinierend, man spürte regelrecht, dass etwas passieren würde. Dass die Mauer fällt, war für uns dann doch sehr überraschend.“
Wer an Kunzes Wirken in Buchform will, kann das tun – im Dezember erschien das neueste Buch des Macherner Autoren Holger Zürch. In „Woran man mit mir war“ dokumentiert er Kunzes Schaffen der vergangenen Jahr.
Erschien in kürzerer Form am 4. Februar 2009 in der Leipziger Volkszeitung und in dieser Version auf der Website von Radio Leipzig.