Es gibt Wirbel um einen Tweet von MDR-Intendant Udo Reiter. In einem Anfall von Größenwahn, Übermut oder grober Fahrlässigkeit ließ er heute am frühen Abend folgenden Tweet ins Netz entgleiten: „Einheitstag 2030: Bundespräsident Mohammed Mustafa ruft die Muslime auf, die Rechte der Deutschen Minderheit zu wahren.“
Natürlich war dies ein Witz, sarkastisch gemeint. Ein unüberlegter Witz, den er angeblich aus einer Zeitung abschrieb, wie er später twitterte. Da war es allerdings bereits zu spät – eine Welle der Entrüstung breitete sich aus. Journalist Mario Sixtus verlor als erster die Beherrschung, kündigte erst an, Reiter zu entfolgen und schrieb dann auf die Entschuldigung Reiters die Worte „Ich bleibe dabei, Herr Reiter, mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch!“.
Natürlich ist das hart. Aber wohl noch gerade so eine freie Meinungsäußerung. Also, das von Reiter meine ich. Ein Grund für einen Sarrazin-Gedenk-Rücktritt? Ich weiß nicht…
Es kam, was immer kommt, wenn bei Twitter etwas wirklich Bewegendes passiert: Der Tweet wurde mehrfach retweetet, es wurde mehr oder weniger scharf geantwortet. Einige meinten sogar, Ironie in Reiters Beitrag erkannt zu haben. Thomas Knüwer fragte sich, wes Geistes Kind der MDR-Intendant ist. Und Welt Online meint gar, Reiter hätte sich Wulffs Einheits-Rede als Vorlage genommen. Quasi als Bewerbungsmappe für die nächste Wahl, oder wie?
Was bleibt ist ein großes Fragezeichen. Was hat sich Reiter nur dabei gedacht? Hat er überhaupt gedacht? Und warum nicht? Hat er Twitter unterschätzt? Und folgt der wirkliche Shitstorm erst noch?
LOL … mit Ironie im Netz ist das so ne Sache. Normalerweise sollte man das aber wissen wenn man im Medienbereich tätig ist. Bin gespannt wies weitergeht 😀
Es wäre kein Problem, wenn er privat als „@reiter“ twittert. Er twittert als „@mdrreiter“ und bei seinem Namen steht: „MDR Udo Reiter“.
Vehement in der Aussage ist, dass Herr Reiter „Deutsche“ und „Muslime“ als Gegenpol sieht. Nach Herr Reiter kann kein Deutscher Muslim sein oder umgekehrt.