Ab sofort stelle ich in einer losen Serie Unternehmen vor, die ich für echte „Macher“ in der Netzszene Leipzigs halte. Den Anfang mache ich mit Projecter, einer Onlineagentur, die sich der E-Commerce-Lounge und dem Twitwoch verschrieben hat, aber natürlich noch viel mehr leistet.
Wer mit dem Auto zu Projecter fährt, muss weit laufen. Das mag paradox klingen, wird aber verständlicher, wenn man weiß, dass rund um die Kreuzstraße in Leipzig quasi ganztägig alle Parkplätze ausgebucht sind. Umso erfreuter war ich dann, von Jasmin, Julia und Patrick ein Glas Wasser gereicht zu bekommen, gegen das Hecheln aufgrund der Hitze und des weiten Fußweges. Man wird ja nicht jünger. Dummerweise konnte ich nicht wissen, dass ich damit eine ungeschriebene Regel brach. „Wir sind ja eigentlich berühmt für unseren Kaffee. Es gibt Kunden, die wollen Meetings immer hier abhalten, weil sie unseren Kaffee so schätzen. Okay, da wollte ich natürlich nicht Spielverderber sein, ließ mir eine dampfende Tasse rüberreichen und stellte neugierige Fragen.
In einem Satz: Was ist projecter?
Patrick Hundt, Geschäftsführer: Eine Onlinemarketing-Agentur mit den Kernleistungen Keyword-Marketing, Affiliate-Marketing und Social-Media-Marketing.
Wann habt Ihr Euch gegründet?
Patrick: Ende 2007, damals noch als GbR, im März 2008 gründeten wir die GmbH.
Wer ist „wir“?
Patrick: Katja von der Burg und ich. Wir waren beide bei Spreadshirt tätig, haben uns dort um das Online-Marketing gekümmert. Katja war für Newsletter und Mailings verantwortlich, ich habe Keyword- und Affiliate-Marketing betreut. also vornehmlich Newsletter- und Mailingaktionen. Nach zwei Jahren dachten wir beide, dass wir auch für andere Unternehmen arbeiten können und gründeten Projecter.
Wie viele Mitarbeiter habt ihr?
Patrick: 15 feste und freie Mitarbeiter.
Was ist Euer Tagesgeschäft?
Patrick: Die Betreuung von Kunden in den genannten Bereichen. Vor allem aber pflegen wir Adwords-Accounts, überwachen Partnerprogramme, füllen Social-Media-Accounts wie Twitter und Facebook, beraten zu E-Commerce und so weiter.
Ihr seid auch nach Feierabend noch recht aktiv.
Julia Rittig: Ja, wir organisieren die E-Commerce-Lounge und sind Pate für den Twitwoch Sachsen in Leipzig.
Warum?
Jasmin Schindler: Wir finden es wichtig, eine Plattform zu bieten, auf der sich Leute treffen und präsent sein können. Wir freuen uns über den regen Zuspruch und wollen das ausbauen.
Bekannte Gesichter: Julia (hinten) und Jasmin.
Ihr betreut eine eigene Facebook-Seite und twittert auch. Wie wichtig ist das Web 2.0 für Euch?
Julia: Social Media gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es ist wichtig, Transparenz nach außen zu tragen und zeigen, dass wir da sind. Unternehmen werden so vertrauenswürdiger.
Lässt sich das in Geld aufwiegen?
Patrick: Nein, in Geld lässt sich das nicht messen. Als Agentur hat man immer ein Vertrauensproblem für potenzielle Kunden. Dem wollen wir mit der Offenheit im Netz entgegen wirken.
Ein Wort zur Kreativwirtschaft in Leipzig. Wie schätzt ihr die ein?
Jasmin: Schwierig, das zu beurteilen. Die Vernetzung könnte besser sein. Man kennt sich nicht richtig und weiß nicht, wie gut der andere ist. Von daher gibt es viel zu tun.
Patrick: Ja, wir können immer mal Kooperationspartner gebrauchen, auch über die Grenzen Leipzigs hinaus. Wir suchen aktiv nach einer Möglichkeit, die Vernetzung unter den Agenturen voranzutreiben und haben da auch schon ein paar Ideen.
Was glaubt ihr ist der Grund für die fehlende Vernetzung?
Patrick: Keine Ahnung, eventuell ist es die Angst, sich gegenseitig Kunden wegzunehmen. Die ist aber unbegründet.
Vielen Dank für das Gespräch, den leckeren Kaffee und das Wasser!
Und so sieht’s bei Projecter aus:
Die Kunden-Ecke. Ja, das an der Wand ist ein Bild von Bill Gates. „Ein Geschenk“, wie
Katja von der Burg sagte.
Der Arbeitsplatz von Katja und Patrick mit beeindruckender Lampe.
Das „Jugendzimmer“, wie Patrick es ausdrückte.
Ein Gedanke zu „Hinter den Kulissen: Kaffee und Kommunikation bei Projecter“
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