Ich will nicht ins Lexikon

„Guten Tag, mein Name ist hastenichgesehen von der Redaktion Karriere! Wir geben ein Buch heraus, die ‚Enzyklopädie des Erfolges‘ und wollten fragen, ob unser Redakteur mal am xx.Februar vorbeikommen könnte.“

Redaktion Karriere? Oha, die Verlagsgruppe Handelsblatt. Und die verlegt diese Enzyklopädie des Erfolges? Noch nie gehört. Nach mehrmaligem Nachfragen stellte sich dann heraus, dass die gute Frau, die hier eben ungefragt anrief, für einen Delitzscher Verlag arbeitet und wohl die Akquise für die Firma Algoprint betreibt. Diese gibt diese Enzyklopädie heraus und befragt wohl Leute aus allen Schichten des Lebens nach ihrem Erfolg.

Unser Ansatz dabei ist, daß weder Bildung, noch Intelligenz oder Kapital Garanten für wirtschaftlichen Erfolg sind. Vielmehr nehmen wir an, daß sozialpsychologische Faktoren dafür verantwortlich sind, also die Art, wie man mit Menschen umgeht, bzw. an Dinge herangeht.

… schreibt der Verlag auf seiner Website Club Carriere (mit c also, das wusste nicht mal die arme Telefonistin, die mir die Webadresse buchstabierte („Alles klein: drei mal w.“) Bemitleidenswert.

Ich würde dann in diesem Buch erscheinen und außerdem sei meine Erfolgsgeschichte dann weltweit bei „Goggle“ zu lesen. Na herrlich.

Wie das dann aussieht, dieses Buch, kann man bei der Büchersuche von „Goggle“ sehen. Ich habe mir Bedenkzeit erbeten, werde aber wohl absagen. Darum. Da kann ein interviewter Tom Jones auch nichts dran ändern.

Mit solchen Stellenanzeigen sucht der Verlag übrigens seine Journalisten, sorry: Damen und Herren mit journalistischem Talent.

Wenn Sie den beruflichen Freiraum genauso lieben wie einen abwechslungsreichen Tagesablauf, gerne mit Menschen umgehen und Ihr Verhandlungsgeschick zur Geltung bringen wollen, haben Sie hier eine Herausforderung gefunden.

Verhandlungsgeschick? Sorry, wenn ich jemanden interviewe brauche ich kein Verhandlungsgeschick. Müssen diese Damen und Herren also am Ende des Interviews doch die Bücher verticken? Vielleicht sollte ich mir das doch mal anhören. Könnte lustig werden.

15 Gedanken zu „Ich will nicht ins Lexikon

  1. Hallo Herr Große,

    eben hat mich auch so eine Dame angerufen. Da ich bei ihren schnellen Erklärungen nicht ganz folgen konnte und beim Website-Notieren ein ähnlicher Fehler unterlief, hat mich die Internetrecherche auf Ihre Seite geführt. Kaum zu glauben eigentlich. Jedenfalls vielen Dank fürs Augen öffnen! Die Dame will sich in den nächsten Tagen nochmal melden, ich werde ihr absagen.

    Freundliche Grüße
    Nico J.

  2. Hallo, meine Herren – hallo Herr Große!

    Nun, was Sie da beide so an Erfahrungen zum Thema mitbringen berechtigt Sie natürlich außerordentlich dazu den Laden so richtig runter zu machen – auch sorry!
    Sie hätten die Dame vielleicht doch reinlassen sollen oder nicht zu viele Fragen stellen dürfen. Auf diese Weise sind Sie nämlich um eine Erfahrung ärmer geworden. Schade, schade, schade! Aber schreiben Sie, Herr Große ruhig weiter über Ihre Erfahrungen mit keinen Erfahrungen. Da Sie ja Journalist sind, kann man Ihnen das verzeihen.
    In diesem Sinne – trauen Sie KEINEM

  3. Liebe Sandra, offenbar haben Sie nicht richtig gelesen oder sind nicht allen Links gefolgt. Insofern verzeihe ich Ihnen Ihren Beitrag und gebe Ihnen eine neue Chance.

    Versuchen Sie’s einfach nochmal, diesmal vielleicht mit dem Hintergrundwissen über diese Geschäftstaktik, das man sich bereits durch wenige Klicks – so wie ich es tat – aneignen kann. Dann erübrigt sich ein „Reinlassen“ irgendeines Redaktionsmitarbeiters „mit Verhandlungsgeschick“.

    Und dass Sie offenbar schlechte Erfahrungen mit Journalisten gemacht haben, tut mir sehr leid. Lag vielleicht an Ihrem Auftreten.

    Welche Rolle spielt Ihre PCI-Personal-Bude in dieser Kette? Sie übernehmen die Vermittlung der so genannten Redaktionsmitarbeiter? Oder haben Sie gar nichts damit zu tun und wollten einfach mal nen Kommentar in ein Blog schreiben? Ihr erster womöglich?

  4. Gut gebrüllt – Löwe!

    Nein, nein – ich habe schon richtig gelesen und auch geklickt. Was mir nur persönlich aufgestoßen ist, das SIE beide wie Blinde von der Farbe reden. Schließlich haben Sie ja keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Somit basieren doch Ihre Äußerungen – getreu dem Motto: haltet den Dieb, allein auf hören sagen und sind in keinster Weise Grundlage dafür hier unvoreingenommen zu urteilen – hab ich recht?!
    Was die (Zitat) PCI-Personal-Bude angeht – in der Tat arbeite ich hier; seit über 10 Jahren mit, und wir haben uns auf Vertrieb spezialisiert. Auch kennen wir das Unternehmen und wissen um die Dinge sehr genau bescheid.
    Sehen Sie doch mal, Herr Große, wie gut ist den ein Unternehmen, wie seriös und erfolgreich? Doch nur soweit, wie es auch deren Mitarbeiter sind. Insofern, wo ist denn hier das Problem? Leute geben auch Geld aus, sehr viel Geld, für durchaus sinnlosere Dinge im Leben – Sie übrigens auch, denken Sie mal darüber nach.
    Schönen Tag noch und danke für Ihre promte Antwort. Sandra

  5. Wir schweifen schon lange vom Thema ab und ich glaube, wir solltens nach diesem Kommentar dabei belassen.

    Fakt war und ist, dass ein Konstrukt aus Verlagen bei x-beliebigen Leuten anruft, diese porträtieren will und ihnen dann ein teures, nutzloses und schlecht layoutetes Buch verkaufen will. Und dass diese Leute von „Redaktionsmitarbeitern mit Verhandlungsgeschick“ porträtiert werden. Was schon viel über den „Verlag“ aussagen dürfte. Man soll hier ein Buch kaufen, in dem man selbst drinsteht. Das suggeriert Exklusivität. In Wirklichkeit sind solche Bücher aber nichts wert. Gibt diverse Verlage wie Who is Who & Co., die nach gleichem Schema arbeiten.

    Zudem – wenn Sie richtig gelesen haben, Sandra – hatte ich mir gegenüber der Dame Bedenkzeit erbeten. Sie sollte mich wieder anrufen, was sie nicht tat. Auch ein Spiegel der Professionalität dieses Verlages, wenn sie mich fragen.

  6. OK – Herr Große; Frauen haben ja bekanntermaßen IMMER das letzte Wort. 😀
    Aber dabei will ich es nun auch belassen. Eigentlich schade, wo Sie doch so ein gutes Gegenüber sind. Wünsche Ihnen weiteren Erfolg bei Ihrem Handeln und Grüße nach Leipzig.
    Sandra

  7. Ein freundliches Hallo!

    Ich bin gestern über eine Stellenanzeige im Internet gestolpert, habe darauf reagiert und erhielt heute von genau diesem Verlag Post.

    Eine Enzyklopädie soll Menschen aller Couleur zum Erfolg verhelfen. Damit man sich nun im Klaren darüber ist wie man erfolgreich wird, ist der „Journalist“ nach getaner Arbeit angehalten, das Werk für stolze 599,00 Euronen auch noch verhökern!
    So etwas hatte ich vor einigen Jahren bereits einmal kennen lernen dürfen. Seiner Zeit ging es allerdings um ein „Who is Who“ der Handwerker. Ein Wälzer für viel Geld, in schlechter Qualität und absolut unprofessionell gemacht.
    Ob die beiden Verlage zusammen arbeiten oder gar eins sind… keine Ahnung. Jedenfalls kommen beide aus Österreich und die ersten Vertreter dieser Gattung hatten in einigen Leipziger Blättern damit geworben, Interessierte Mitarbeiter in spe in einer Woche (!) zum Redakteur auszubilden.
    Ich nahm mir also diese Woche Urlaub, wollte ich doch wissen wie das gehen soll.
    Viel Marketinggeschwafel damit das Werk auch gut verkauft wird und ein Interview nach einem Fragenkatalog (!) – es war Schade um das verfahrene Benzin!

    Freundlichst,
    Ronny

  8. Danke Dir, Ronny. Das bestätigt meine Meinung. Und Dein gefundener Link ist in meinem Artikel bereits verlinkt. 😉

    Das wird der Sandra sicher nicht schmecken. 😉

  9. Sorry Daniel,

    den Link hab ich eben bemerkt – leider zu spät.

    Ansonsten gilt: Ob es nun schmeckt oder nicht, wer in irgend einer Form ins Licht der Öffentlichkeit tritt, muss damit rechnen kritische Worte zu hören!

    Beste Grüße aus Wien,
    Ronny

  10. Erster und letzter Eintrag
    Punkt 1
    Wer nichts gutes ueber jemanden oder etwas zu sagen hat, sollte gar nichts sagen! Wie faenden Sie es wenn jederman sich den Schnabel ueber SIE zerreisst OHNE Fakten? Dacht ich mir.
    Punkt 2
    Menschen wie sie, die viel reden ohne was zu sagen, haben offensichtlich ein furchtbar langweiliges Leben oder Ihnen fehlt Anerkennung?!
    Punkt 3
    Hatten Sie mal ein Buch in der Hand? Es sind qualitativ hochwertige Buecher die professionell und wissenschaftlich ausgearbeitet sind.
    Punkt 4
    das ganze hat nichts mit Who is who gemein welche uebrigens aus England nicht oesterreich sind (bissl mehr Research wuerde helfen)
    Punkt 5
    die Telefon Damen bedraengen niemanden und laufen vermutlich niemand nach. Es gibt genuegend ehrhafte Menschen die sehr gern anderen auf dem Weg zum Erfolg helfen und in diesem Buch zu erscheinen ist eine Ehre. Stehen Sie in irgendeinem Buch? Dacht ich mir.

    Vielleicht sollten Sie in die Politik gehen oder zu Terroristen…
    P.S. Verleumdnung hat schwerwiegende rechtliche Folgen!

  11. Ups – da muss ich nun aber doch noch mal meinen Schnabel aufmachen – auch wegen dem lieben Ronny. Ja, es ist schon schlimm, was man(n) so alles erleben muss ehe die Rente kommt.
    Ob mein „Vorredner“ nun Anwalt ist oder nicht -ich muss ihm beipflichten.
    Auch kann man immer und zu jeder Zeit seine Meinung zu einer Sache haben, positiv oder negativ – zustimmend oder ablehnend. Aber man sollte sich vorab selbst informieren, ehe man(n) urteilt. Wenn ich schlechte Erfahrungen mit der Firma XY hatte bedeutet dies noch lange nicht, das Firma YZ auch nichts taugt! Aber man(n) kann natürlich auch alle über einen Kamm und so. Ist ja viel einfacher. Irgendwann klatscht ja auch noch wer Beifall dazu – und schon hat man sich SEINE Meinung gebildet. Es macht mich traurig 🙁 wenn jemand wie Sie, Herr Große, so wenig Sensibilität an den Tag legt, und die Meinungen anderer grundsätzlich auf seiner Seite haben will.
    JUBEL für Ronny – BÖSE Sandra !
    In Ihrer Branche sollte es doch demokratischer zugehen. Ja – ok, ich schweife schon wieder ab; vieleicht aber auch nicht. Schließlich geht es hier auch um Meinungsbildung – vor allem aber wohl auch um Meinungsmache, stimmts?!
    Na, dann machen Sie mal!
    Schönes Wochenende, mit viel Regen für Leipzig (zum nachdenken) wünscht Ihnen die böse Sandra!

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