Keine Zwiebeln im McDonalds CBO?

Das kennt wohl jeder, der im FastFood-Restaurant isst: Oftmals sieht das, was in der Bürger-Packung von links oben nach rechts unten liegt, nicht so aus, wie einem die Werbebildchen über der Theke weiß machen wollen. Das ist – bis zu einem gewissen Grad – okay und verständlich. Dennoch habe ich schon mehrfach Burger zurückgehen lassen, weil sie entweder hilflos in ihrer eigenen erbrochenen Soße lagen oder kalt waren, obwohl sie grad erst frisch zubereitet wurden.

Ein Stück mehr verärgert bin ich allerdings, wenn auf der Packung und an den Werbetafeln etwas drauf steht, das gar nicht drin ist im Burger. Zwiebeln etwa. Beim CBO, dem Chicken Bacon Onion scheint das so zu sein. Auf der Packung abgebildet ist ein gut gebauter Burger, auf dem man ein Stück Hähnchenfleisch, Bacon, Käse, Salat und eine weiße Soße sieht. Zwiebelringe gucken nicht raus. Dreht man die Packung um, wird einem anhand kleiner Bildchen verdeutlicht, was einen erwartet. Käse, ein Porzellanhuhn (?) und Zwiebeln in Form von Ringen. So sieht das aus:


Liest man allerdings die Erklärung, was drin ist in der Packung, wird man überrascht:

Dürfen wir vorstellen: Knuspriges Hähnchenfleisch, würziger Bacon und Röstzwiebeln. Und wieder mal wäre bewiesen: In der Kürze liegt die Würze.

Röstzwiebeln? Aha. Also doch keine Zwiebelringe in einem Burger, der sich Chicken Bacon Onion nennen und auf seiner Packung ein Bildchen von Zwiebelringen tragen darf. Und das, wo onion doch eindeutig „die Zwiebel“ heißt. Röstzwiebeln wären, wenn ich mich nicht täusche, die fried onions. Die sehen natürlich auf einer Packung reichlich behämmert aus, klar. Mir erschleicht sich allerdings der Verdacht, dass (zumindest in meinem) CBO gar keine Zwiebeln in irgendeiner Darreichungsform enthalten waren. Wo also ist das „O“ im CBO?

Das will ich genauer wissen und habe darum eine Mail an McDonalds geschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren,
heute kaufte ich mir im McDonalds Taucha einen CBO. In Erwartung und Vorfreude der Kombination Hähnchenfleisch, Bacon und Zwiebeln. Beim Essen des Burgers wurde ich allerdings enttäuscht – trotz investigativer Nachforschung durch Hochklappen des Brötchens fand ich keine Zwiebeln. Weder geschmacklich noch augenscheinlich waren Zwiebeln in diesem Burger „verbaut“. Auf der Verpackung las ich dann, dass Röstzwiebeln im CBO enthalten sein sollen. Aber auch hier frage ich mich: Wo sind die? Ehrlich gesagt, komme ich mir dann beim Satz „In der Kürze liegt die Würze“ reichlich veralbert vor. Denn würzig ist dieser CBO auf keinen Fall – so ganz ohne Zwiebeln. Außerdem sind auf der Packung eine Zwiebel und Zwiebelringe abgebildet. Das kann man schon fast Täuschung des Kunden nennen und ich bin einigermaßen erbost darüber.

Mich würde Ihre Meinung dazu interessieren.

Viele Grüße,
Daniel Große

Das kann man jetzt kleinlich nennen. Allerdings find ich das Ganze schon eine Sauerei. Bin gespannt.

Update 11. Januar 17 Uhr:
McDonalds hat mir eine Mail geschickt. Dank dieser weiß ich nun, dass meine Anfrage die interne Bearbeitungsnummer HSC-10/01-01240 bekommen hat. In der Mail schreibt mir Nils Kuhlmann vom Customer Service, dass er erfahren habe, dass ich beim letzten Besuch enttäuscht wurde. Dafür entschuldigte er sich, dies entspreche natürlich nicht dem hohen Qualitätsanspruch. Er habe sofort mit dem „Restaurant Manager“ in Taucha gesprochen. Die Kontrollen würden jetzt verstärkt, damit ich beim nächsten „Mahl“ wieder „rundum zufrieden“ bin. Und anschreiben soll ich ihn sofort, wenn ich wieder einmal Grund zur Beschwerde habe. Dafür hat er mir auch sofort seine persönliche Mailadresse mitgeteilt: info@mcdonalds.de. „Ich bin wirklich gerne für Sie da“, schreibt er „aus München“.

Wahnsinn. So viel Blindtext hätte ich nicht erwartet.

19 Gedanken zu „Keine Zwiebeln im McDonalds CBO?

  1. Das ist überhaupt nicht kleinlich. Wenn man sowas bemerkt, dann sollte man da schon genau nachfragen.
    Immerhin legen heutzutage alle so viel Wert auf Kundenzufriedenheit (das steht jedenfalls überall).
    Ich finde, man sollte das bekommen, was man anhand von Werbung und deren Versprechungen erwartet. Und wenn man für etwas bezahlt, was dann gar nicht da ist, dann bezeichne ich das als arglistige Täuschung.

  2. Du scheinst ziemlich unglück mit Fast Food Restaraunts zu haben. xD

    Ich musste noch nie einen Burger „zurückgehen“ lassen. 😛

    Mir persönlich schmecken Röstzwiebeln ja besser. ^_^

    Ich hoffe du hast Glück McDonald’s umzustimmen und Zwiebeln auf die Burger zu packen oder ein neues Werbebild zu verwenden….ich bin der Meinung es gibt wichtigeres im Leben. xD

  3. Hallo zusammen,

    Daniel hat schon Recht. Das selbe wäre ein Cheesburger ohne Chees. Ich warte ja mal auf die Antwort von MCD, interessiert mich mal.

    Gruss Daniel B.

  4. Echt? Aber du versprichst doch mit Deiner Agentur auch keine Leistungen, die du am Ende nicht hältst, oder? Egal. 🙂 Schönes Wochenende auch Dir.

  5. @Axt, es erwartet sicher keine eine Millionenabfindung 😀
    Es geht um das Prinzip. Man muss sich ja nicht immer alles gefallen lassen und wenn nie einer den Mund aufmacht, ausser um sich Burger reinzuschieben, dann wird sich auch nie was ändern.

    Wenn das Ding Onion heisst, dann soll da gefälligst auch Zwiebel, erstmal egal in welcher Form enthalten sein.

    Gruss,
    Daniel

  6. Zwecks Hungergefühlbekämpfung kann ich die Angebotsannahme noch verstehen, aber „in Erwartung und Vorfreude“…das nimmt Dir doch keiner ab. 😆

    Btw. wenn überhaupt Zwiebeln, dann in frischer Ringform auf einem Athos- oder Hellas-Teller bei „Athos“ im nova eventis. Der Berg auf dem Teller besteht übrigens geschätzt aus 2/3 Fleisch (etwas mehr Reis hätte ich schon ganz gern) – kann da McD mithalten? :mrgreen:

  7. @Daniel B., was soll da groß kommen? Laber, daß man es toll findet, wenn sich jemand über Qualitätsverbesserung Gedanken macht und’n Gutschein.

    Und neben das Foto von Al Bundy an der Kasse kommt im McD Taucha das von Dan Bundy. 😆

  8. Man darf ebenfalls nicht vergessen, dass man ordentlich Geld auf den Tisch bzw. die Theke legt. Die Bestandteile im Einzelnen machen noch nicht mal € 1,20 aus. Und dann noch den 3-Cent-Bestandteil Zwiebel weglassen – bei angenommenen 3000 CBO bundesweit am Tag sind das bereits € 90, das ganze mal 7 Tage und das Ergebnis mal 52 Wochen macht € 32.760,00 – nur in Deutschland. Alle Zahlen sind hypothetisch und nur zur besseren Darstellung meines Rechenweges.

  9. Hm, dass ist ja wirklich eine Sauerei, dabei wollte ich auch zu diesem Laden fahren, um den malk geschmacklich in Augenschein zu nehmen. Da du dieses nun für mich vorgekostet hast, kann ich ja das Geld sparen 😆

    Vielleicht bekommst du ja die Röstzwiebeln bei der Firma mit blaunem Schild und weissen Großbuchstaben 😉

  10. Moment! Das war keine Handlungsanweisung, den CBO nicht mehr zu kaufen. Also bitte nicht falsch verstehen.

    Firma mit blauem Schild und weißen Großbuchstaben? Schlecker? Die hamm sowas nicht, nein.

  11. Ich find es zumindest beachtlich, dass Du da mal eine Beschwerde schriftlich abschickst – und frag mich ob eine brauchbare Reaktion kommen wird.
    Ich nehm an, dass aber eben ein paar Röstzwiebel durchaus als „onion“ durchgehen werden und MCDonald sich darauf berufen kann – wie immer man das ansieht, Röstzwiebel sind eindeutig auch Zwiebel – außer die geben da nur ein chemisches Röstzwiebelarome rein (ich nehm an so was wirds sicher auch geben).
    Aber es stimmt halt schon – was da so auf Verpackungen und in der Werbung suggerieret wird ist halt schon lange nicht mehr irgendwie verpflichtend. Wenn man so Tütensuppe mit Hühnchen kauft sind da ja auch „unglaubliche“ Mengen von 3 oder sogar 4 Gramm Hühnchen drin. Und Joghurts mit schön abgebildeten Erdbeeren müssen auch keine Erdbeere gesehen haben. Wahrscheinlich hilft aber nur ein ernsthafter Boykott von solchen Produkten – aber wie will man so was wirklich sinnvoll bewirken?

  12. Vielleicht ist die Zwiebel ja nur in Form von Zwiebelpulver in einem Teil des Burgers enthalten. Ist ja schließlich Fast-Food und keine Sterne-Gastronomie… 🙂

  13. Also beim Big Tasty Bacon (McD P.C.) ist zwischen viel zu viel Gematsche Zwiebel drin. Ich kann die beim irgendwann nächsten Mal ja für bedürftige CBO-Kd. zurückgeben. 😉

    Btw., ich würde es begrüßen, wenn man wie in den USA Burger mit Besteck essen könnte, anstatt wie Affen zugreifen zu müssen. Wir sind wohl doch kein Kulturvolk.

  14. „sofort seine persönliche Mailadresse mitgeteilt“ – tja, so persönlich wie die vom „Leiter Kundenzufriedenheit“ eines ISPs ist sie halt nicht. 😆

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