Heute Abend wird die Games Convention Online (GCO) mit einem Empfang eröffnet. Ab morgen findet die Fachmesse mit Business Talks, Referaten und Vorträgen im Congress Center der Leipziger Messe statt. Einen Publikumsbereich gibt es diesmal nicht. Die Spielewelt Leipzig findet in diesem Jahr hinter (teils) verschlossenen Türen statt.
Leipzig ist mit dem Thema Computerspiele verwachsen wie keine zweite Stadt. Zwar gibt es hier keine großen Publisher, hier arbeiten auch nur wenige Entwickler. Aber in Leipzig fand von 2002 bis 2008 ein Spektakel der besonderen Art statt. Die Games Convention (GC) zog Jahr für Jahr mehr Besucher in ihren Bann, lockte vor allem junges Publikum vom Kinder- oder Wohnzimmer in die sächsische Metropole. Bis sich der Trägerverband BIU einen anderen Austragungsort suchte. Offizielle Begründung: Leipzigs Messegelände sei zu klein, der Flughafen zu schlecht an das internationale Flugnetz angebunden, die Hotels ständig ausgebucht. Woraufhin die GC vom Messemarkt verschwand. Im vergangenen Jahr veranstaltete der BIU in Köln zum ersten Mal die gamescom. Mit gleichem, weil erfolgreichen Konzept an einem anderem Ort.
Manch einer meint, es wäre klüger gewesen von der Leipziger Messe, nach der GC das Thema Games zu den Akten zu legen. Was sie aber nicht tat. Im Gegenteil: 2009 präsentierte man die Games Convention Online. Die einzige Ausrichtung der Folgemesse Games Convention Online (GCO) auf das Thema Browser-, Client-, und Mobile Games kam aber nicht überall gut an. Die Nische sei zu klein, um eine Messe darum bauen zu können, die Spezialisierung zu speziell, als dass sie Aussteller und Publikum locken könne. Ohnehin bewege sich der Markt komplett in Richtung Online. Eine Entwicklung, an der auch die gamescom nicht vorbeikommt, die Aussteller in Köln also auch dieses Segment bedienen. Ergo: Für Leipzig sind die Computerspielemessen gelesen, hieß es aus Branchenkreisen.
Tatsächlich war die GCO 2009 ein krasser Gegensatz zu dem, was man von der Games Convention gewöhnt war. Keine fünf lauten, dunklen Hallen mit den neuesten Spielen. Dafür zwei übersichtliche Hallen mit Themenwelten und Nachwuchsbands. Ein zaghafter Anfang, auf die Branche der Onlinespiele-Anbieter und ihren Konsumenten zuzugehen. Ein Versuch, die virtuelle Netzwelt im realen Leben abzubilden, der Community ein neues Zuhause zu geben. Für die, die wegen der Browsergames da waren, hat es sich gelohnt, hörte man. Für alle anderen, die das bunte und laute Event der vergangenen Jahre erwarteten, war es eine Katastrophe.
In diesem Jahr nun wird abermals alles anders. Anfang Juni sagte die Leipziger Messe den Publikumsteil ab. Zu wenige Aussteller hätten sich bereit erklärt, zusätzlich zum Business Center auch einen Stand in den Hallen zu buchen. „Bedauerlich, aber notwendig“, wie Silvana Kürschner, GCO-Projektdirektorin mitteilte. Was allerdings richtig gut liefe, sei das Business Forum. So finden nun ab morgen Fachvorträge, Talks und Expertenrunden zu verschiedenen Themen wie Social Networks und Social Games statt, treffen sich Entwickler und Publisher. 32 Aussteller zählt das Business Forum, etwas mehr als im Vorjahr.
Eines der Fachforen heißt: „Reinventing a broken wheel“. Hoffen wir für Leipzig, dass sich dieses gebrochene Rad noch eine Weile weiter dreht. Und dass die Neuerfindung der Spielemesse sich am Ende doch noch auszahlt, so wie einst die Etablierung der Games Convention. Vielleicht ist Branche einfach nur noch nicht bereit für eine solche Veranstaltung, die Leipziger Messe schlicht und ergreifend zu früh für den gerade erst boomenden Markt.
Ganz verschlossen für das Publikum ist die GCO dann übrigens nicht: Zumindest das Deutsche Finale der World Cyber Games kann verfolgen, wer knapp 20 Euro aufbringt. Dafür geht’s dann in den Freizeitpark Belantis. Und: Ihre eigene GCO wollen rund 150 Cosplayer aus dem gesamten Bundesgebiet am Sonnabend vor der Glashalle veranstalten. In bunten Kostümen wollen sie, so wie 2009, auf sich und ihre Lieblingsspiele aufmerksam machen. Was genau dort stattfinden soll, wissen die Enthusiasten nicht. Wie aus Reihen der Leipziger Messe zu hören war, wolle man sich dem Ansturm der Fans aber nicht verwehren.
Offenlegung: Der Autor ist auch freier Mitarbeiter der Leipziger Messe und war bislang ein Teil des Blog-Teams für die GC und GCO.
Zur GCO (O=Offline) am Samstag 10.7. wollen nicht nur ca. 150 Cosplayer sondern auch einige andere Leute ohne Cosplay/Kostüm kommen.
Es ist in erster Linie als ein treffen geplant und in 2. um zu zeigen das man trotzdem kommt auch wenn man nicht rein darf.
Jeder kann kommen der will und lust hat. Einfach eine Decke, Verpflegung und „Offline“-Spiele mitbringen, wenn vorhanden und dann spaß haben, sich Unterhalten und natürlich Spielen, also Offlinespiele oder PSP oder den guten alten Gameboy oder sonstige Spielgeräte für unterwegs. Da wir uns ja in der Natur befinden und die Stromversorgen deswegen nicht gerade vorhanden ist 🙂
Für die, die von weiter weg anreisen und sich jetzt Fragen, wo kann ich kostenlos parken, für den habe ich die antwort. Am Bahnhof der Messe gibt es einen kostenlosen Parkplatz.
Anfahrt siehe Link
http://www.parkinfo.com/spezia.....messe.html
Noch zur kurzen Erläuterung was Offlinespiele sind, damit sind spiele von früher gemeint also Karten, Bettspiele und co.
Wir sehn uns am Samstag ab 9 Uhr vor der Glashalle
Kleine Korrektur treffe ist nicht 9 sondern 10 Uhr am Bahnhof Messe, wer später kommt kein Problem, da wir es vom Bahnhof aus mit Pappschildern ausschildern
Ok, nach Auszählung waren wir 161 Leute mit viel Spaß ( +- 5 ) wir waren nicht Planlos nein, der Plan war, Sympathie zur GC Online Leipzig zu bekunden und Offline Games, die kaum mehr einer kennt wieder zu beleben.
Drinnen gings um soziale Netzwerke, draussen um soziales beisammensein. Was von beidem den besseren Charakter hat darf der Leser für sich entscheiden.
Dinnen war das Thema Community, draussen hat sie gesessen, wir wären erfreut gewesen, mit festgefahrenen Managern über unsere wirklichen Bedürfnisse diskutieren zu dürfen.
Rein wollten wir nicht, denn verkaufen wollen die, die drin waren, dass der Kunde dem Verkäufer hinterher rennt, die Zeiten sind seit spätestens 1990 vorbei.
MfG,
Michael Weigel
Hallo Michael, Du verdrehst leider etwas die Tatsachen. Speziell die Community-Manager-Konferenz richtete sich klar an die Leute, die Euch in den Communitys (nicht vergessen, es geht um Onlinespiele) betreuen. Dass der Kunde dem Verkäufer hinterher rennt, glaubt schon lange keiner mehr, das war auch noch nie so.
Und dass Ihr Spaß hattet, hat auch keiner in Abrede gestellt. Sieht man ja auch auf den Videos.
Hoi Daniel,
sicher hast Du Recht, dass es speziell um Onlinegames ging. Weisst Du wie Händeringend ich ein schönes MMORPG (auch in 2D) für mein Telefon suche? Nüx, garnüx bietet der Markt in dieser Richtung, wenn dann kommen Spiddlgames welche nach 20min schon den Dampf verloren haben, bei Programmgrößen von paar 100k ist halt nich mehr drin, als seinerzeit der C64 schon bot.
Ich weiss, dass ich gerade vom Thema abweiche, doch das wäre mein Beitrag zur GCO gewesen. Die altbackenen Manager sehen nicht das Potential für sauber programmierte, Internetgestützte Software für mobile Endgeräte.
Was gibts denn Einschlägiges? Bissele Geocaching Soft (meist Freeware), Navi-Soft zum Erbrechen, ganz wenige, selten ausgereifte Spiele mit Internetunterstützung, paar mehr oder weniger sinnvolle Tools welche das Netz nutzen aber das Potential des möglichen demonstrieren.
Smartfones von heute haben mehr Leistung als Notebooks vor 10-12 Jahren und keiner macht was draus.