Drei Leipziger bereiten sich derzeit auf eine ganz besondere Veranstaltung vor: Sie nehmen am 3. November am New York Marathon teil. Möglich macht das Radio Leipzig. Der Sender suchte kürzlich nach Interessenten. In einer Online-Abstimmung gingen Sophie Jesper, Mandy Herzberg und Gerrit Ryborz als Sieger hervor. Jetzt heißt es für die drei vor allem, Ausdauer zu trainieren.
„Ich freue mich schon sehr auf November“, sagt Sophie Jesper. Die 20-Jährige studiert derzeit in Freiberg Umwelt-Engineering und kennt New York bereits. „Ich habe nach dem Abi ein Jahr als Au Pair in Chicago gelebt und auch eine Unterkunft in New York gehabt, dort viele Freunde gewonnen“, erzählt Sophie. Natürlich steht bei ihr bis dahin der Sport im Vordergrund. Als ehemalige Leistungssportlerin im Badminton hat sie bereits Ausdauer bewiesen – einen Marathon ist sie aber noch nie gelaufen. „Das wird hart, ja. Ich versuche, fünf Mal die Woche zu trainieren und Stück für Stück mein Pensum zu erhöhen“, erklärt sie. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Papa, der sich ebenfalls für die Aktion angemeldet hatte. „Er und auch meine Mama fahren an den Seen im Leipziger Südraum mit dem Rad neben mir her, reichen mir die Wasserflasche und feuern mich an“, lacht sie. Ihr Ziel ist es, den Marathon durchzulaufen, einen zeitlichen Rahmen hat sie sich dafür nicht gesteckt. „Mir geht es um das Gefühl an sich, ich will einfach bei dieser Riesenparty dabei sein“, ist sie euphorisch.
Bereits ausreichend Erfahrung im Ausdauersport hat Gerrit Ryborz. Der 42-Jährige Versicherungskaufmann ist seit 1978 sportlich aktiv, zuletzt als Triathlet, aber auch als Zehnkämpfer und Handballer. „Einen Marathon zu laufen, hatte ich eigentlich nie auf der Liste. Dass ich hier dabei bin, habe ich einem Freund zu verdanken. Der hatte mir erzählt, dass er sich beworben hat, also hab ich aus Spaß auch meine Bewerbung eingereicht und wurde ausgelost“, saht er. Auf den Laufstrecken der DHfK trainiert er nun seine Waden. „Im Training läuft man einen Marathon eigentlich nie komplett, ich taste mich langsam ran, bis 35 Kilometer will ich aber mal an einem Stück durchlaufen“, meint er. Als Dank dafür, dass er bei der Online-Abstimmung gewonnen hat und nun nach New York darf, will er insgesamt 500 Euro ans Kinderhospiz Bärenherz und die Allianz Kinderhilfe spenden.
Den Wildpark als Trainingsstrecke hat sich Mandy Herzberg ausgewählt. „Bei der Hitze ist es dort durch die Bäume noch am angenehmsten, wenn die Mücken nicht wären“, scherzt die 33-Jährige aus Lößnig. Wenn der Trainingsplan, den sie sich von einem Dresdner Personaltrainer ausarbeiten lassen hat, keine Laufeinheiten vorschreibt, fährt sie Inline-Skates oder Rollski. „Ausdauer, Sprint, Stabilisierung, Dehnung oder Lauf-ABC stehen auf dem Plan, den ich so gut wie es geht einhalte“, sagt sie. Dem Ziel von 42,195 Kilometern ist sie bereits sehr nahe gewesen: „Auf dem Laufband bin ich kürzlich mal 32 Kilometer gelaufen. Das war aber langweilig, der Kopf hat irgendwann gesagt, dass er nun genug hat. Die Beine hätten aber durchaus noch mitgemacht“, erzählt Mandy, die bis Anfang diesen Jahres aktiv im Verein Fußball gespielt hat. An den kommenden Wochenenden will sie weitere solcher langen Laufeinheiten absolvieren. „In New York will ich, wie die anderen sicher auch, unter vier Stunden bleiben. Aber in erster Linie soll es ein angenehmer Lauf zum Genießen werden. Ich bin unheimlich aufgeregt und dankbar, dass ich dabei sein darf.“