Es hat lange gedauert, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen, wie ich finde. Nachdem es Anfang des Jahres viel Kritik an der Website der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) gab, wurde Schadensbegrenzung betrieben. Ein paar kleine Änderungen hier, ein wenig Kosmetik da. Trotz allem blieb vor allem das Design grauenhaft und wenig augenfreundlich. Das hat sich nun endlich geändert.
Mit der überarbeiten Website zeigt die betreuende Agentur EWERK die LVB nun so, wie man das erwartet. Es gibt emotionale Fotos, die aktuellen News sind auf einen Blick erfassbar und die gewählten Icons sind endlich verständlicher. Was geblieben ist, sind die Grafiken für die verschiedenen Typen von Bahn- und Busbenutzern. Merkwürdigerweise wird hier auch plötzlich die Inhaltsspalte auf die komplette Breite der Website gezogen, auf anderen Seiten ist das nicht so. Augenscheinlich geändert wurden auch die Fahrplan-Seiten. Die Ansicht der Google Map wurde verkleinert (oder wirkt das nur so?). Dafür gibts nun links direkten Zugriff ohne Neuladen der Seite auf Dinge wie Fahrplanaushang oder Netzplan. Sehr gut gelöst wurde dort auch die Integration der interessanten Ziele. Das sind echte Mehrwerte. Verschwunden ist auch die nervige Großschreibung von Überschriften und Navigationselementen.
Insgesamt ist dieser Facelift nun das, was gleich zu Beginn hätte präsentiert werden sollen. Die schlimme erste Version des Relaunchs war unnötig und höchstens ein Zwischenschritt. Jetzt haben die LVB eine Website, die nicht nur benutzbar, sondern auch ansprechend ist.
Und als wäre das nicht genug, hat EWERK jetzt auch noch eine barrierearme Version präsentiert. Geht doch. Was jetzt noch fehlt ist die Suchmaschinenoptimierung, etwa beim Titel der einzelnen Seiten.
Nachdem die LVB und E-Werk ja wirklich viel Schelte bekommen hat, haben Sie nun eine wirklich ansehnliche Seite geschaffen.
Immer noch anders als die anderen und der anfänglichen Konzept- und Bedienungsidee treu, aber endlich auch für den Normalbürger verständlich.
Gut so!
Beste Grüße
Thomas Wagner
Jo, find ich auch. Schöne Evolution des eigentlichen Konzeptes.
Wenn ich auf eine Seite der Verkehrsbetriebe gehe, will ich ja vor allem eines: Wissen, wann meine Bahn fährt. Und das ganz schnell. Also wäre es doch super, wenn man gleich auf der Startseite seine Start- und Endhaltestelle eingeben könnte und mit einem Klick ist man bei den Verbindungen. Geht da aber nicht. Da muss man erst überlegen, ob man bei „Fahrplan“ richtig aufgehoben sein könnte. Ist man zum Glück und dann geht es auch recht einfach, aber in Punkto Nutzerfreundlichkeit geht’s noch ein bisschen besser, finde ich. Und Platz gäbe es – rechts sind genug Werbeflächen, die man damit ersetzen könnte. Ansonsten: Wirklich besser als vorher.
Die Optik ist nicht das Problem. Die Struktur und Navigation der Site muß überarbeitet werden.
Die Abkürzung „LVB“ wird nicht erklärt und ist nur versteckt in der Titelleiste zu finden.
Für den Besucher ist nicht klar, was sich hinter abstrakten Menüpunkten wie „LVB direkt“, „Informationen“, „Zusatzleistungen“ und „Wir über uns“ verbirgt; im Grunde könnten sie zu den gleichen Inhalten führen. Das Gleiche gilt für die unglückliche Beschriftung des Menüs rechts oben – „Haltestelle“, „Verbindungsauskunft“, „Liniennetzplan“; was soll ich nun auswählen, um vom Hauptbahnhof zum Völkerschlachtdenkmal zu kommen? Und wieso gibt es überhaupt zwei (im Grunde drei, teilweise vier) verschiedene Menüs?
Die ganze Site ist zugebaut mit Navigationselementen, während die eigentlichen Inhalte (meist weiß unterlegt) nur einen Bruchteil der Fläche einnehmen. Teilweise sind mehr als 20 Menüsymbole auf einmal zu sehen, während die eigentlichen Beschriftungen grau auf grau (bzw. rechts oben gar nicht) dargestellt werden.
Welchen Sinn hat es, Nachrichten jeweils nur ein paar Sekunden einzublenden? Man schafft es nicht, in drei Sekunden eine Meldung zu erfassen und auf „Ganzen Beitrag lesen“ zu klicken. Eine Möglichkeit, alle Nachrichten aufzulisten, wird nicht geboten. Rechts oben und damit ganz woanders gibt es einen Menüpunkt „Nachrichten“, der aber zu anderen Meldungen führt.