Masterprogramm Medien Leipzig ohne Multimedia-Studenten

Das Masterprogramm Medien Leipzig (MML) geht in die zweite Runde. Nachdem sich im vergangenen Jahr fünf Studenten einschrieben, vermelden Universität Leipzig und Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) diesmal sogar acht Teilnehmer – für den Studiengang „Web Content Management“. Keine Interessenten fanden sich für das zweite Fach „Technologies of Multimedia Production“.
„Die Studieninhalte sind sehr breit aufgestellt. Der Markt befindet sich in einer Spezialisierungsphase, in der sich die Studenten lieber auf eng gefasste Inhalte konzentrieren“, vermutet MML-Geschäftsführer Mark-Steffen Buchele. Zudem würde das Internet weiter boomen, der Markt für Content Manager sei daher auch vielfältiger.
Trotz der leeren Plätze im Multimedia Sektor übt sich Gerhard Heyer, Sprecher des Projektrates MML, in Optimismus: „Wir freuen uns, dass sowohl Interesse als auch Bewerbungen für unsere Angebote spürbar angewachsen sind.“ In Bezug auf den Studiengang „Web Content Management“ ist Journalistik-Professor Michael Haller zufrieden: „Erwartungsgemäß braucht es ja eine gewisse Zeit, bis sich ein solches Angebot etabliert.“

Billig ist die berufsbegleitende Maßnahme nicht – 2500 Euro pro Semester werden fällig. Geld, das mittlere und große Unternehmen laut Mark-Steffen Buchele gern zahlen würden, um ihre Mitarbeiter fit zu halten. Die neuen Studenten arbeiten etwa bei einem Klinikverbund oder einem Telekommunikationsunternehmen. Und indirekt leistet das MML sogar Aufbauhilfe für Serbien-Montenegro. Maja Vukadinovic kommt eigens für das Studium nach Leipzig, um sich Wissen anzueignen, das sie dann in ihrer Heimat in einem mediennahen Beruf einsetzen will.

Die übrigen Teilnehmer setzen sich aus Absolventen mit Studienabschluss und Berufserfahrung in den Medien zusammen. Studiert wird im neu gebauten und umstrittenen Mediencampus am Poetenweg. Kombiniert mit E-Learning-Einheiten ist die Präsenz an drei zusammenhängenden Tagen einmal im Monat nötig. Erweitert wird die Ausbildung durch Projektarbeiten und Praktika, die umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten in den Feldern Journalistik, Informatik, Recht und Wirtschaft vermitteln sollen. Am Ende erhalten die Studenten den Status des Masters of Science und können etwa in einer Online-Redaktion arbeiten.

Erschienen in der Leipziger Volkszeitung am 14.Oktober (Medienseite)