Gestern, also quasi vor wenigen „Minuten“, war Bad* Webmontag. In Horns Erben, an das ich mich langsam aber sicher gewöhnen könnte, wären die Stühle nicht so hart (hey, ich werd‘ auch nicht jünger!), trafen sich etwa 20 Blogger (wer hat gezählt?) und andere „am Web interessierte“, um über eben jene Themen zu diskutieren. Mein geschätzter Kollege Thomas Gigold war auch mit und referierte über Event- und Corporate-Blogs. Um’s anschaulich zu machen, erklärte er am Beispiel einiger Kundenprojekte, unter anderem dem GC-Blog, IAABlog und VlogbyMini, wie solche Blogs funktionieren, inklusive meiner Einwürfe.
Schnell kam die Frage auf, ob Unternehmensblogs, die von „Externen“ gefüttert werden, nicht unglaubwürdig wären und ob man sich kaufen lasse. Nö. Kein Unternehmen kann unsere Meinung kaufen. Das zeigt deutlich, dass etwa Thomas für BMW bloggt oder gebloggt hat und trotzdem die neue BMW-Website verrissen hat. Es kommt immer auf das Blog an. Ist es privat, ist diese Meinung auch wirklich privat. Ist es das Blog im Kundenauftrag, sollte man natürlich ein „die neue BMW-Website ist scheiße“ möglichst vermeiden, und dabei trotzdem authentisch bleiben.
Subjektiv ist ein Corporate Blog deswegen aber trotzdem nicht. Vor allem die Leipziger Messe ist uns da ein guter Partner. Beim GC-Blog gab es ab und an Themen, die eigentlich Dont’s waren. Eigentlich. Die Messe hat uns trotzdem gelassen. Ich glaube, nur so funktionieren gute Event-Blogs. Vertrauen auf beiden Seiten, das richtige Händchen und Gespür für die Themen, gepaart mit einer ordentlichen Darstellung und guter Recherche. Das ist es, was ich meine, wenn ich manchmal sage, Blogs muss man „leben“. Wer nur stupide und protokollartig ein Event, eine Messe oder sonstiges begleitet, nutzt zwar die Technologie der Blogs, weil sie so schön einfach ist. Allerdings könnte er genauso gut eine statische Newssite füttern, das Ergebnis wäre identisch.
Zum Abschluss entführte uns Kollege Mark-Steffen Buchele in die Welt der wissenschaftlichen Analyse eines Intranets. Die Leipziger Niederlassung der Agentur aexea, für die Mark mittlerweile arbeitet, analysierte im Kundenauftrag den Inhalt des Intranets dieser international tätigen Firma. Über mehrere Monate sortierten sie mit Mitarbeiten den Content in virtuelle Schubladen, um danach eine neue Struktur für die Navigation zu finden. Interessant dabei: von mehreren hundert Mitarbeitern wurden exemplarisch nur 30 rausgepickt, die eine Art Ordnersystem anlegen sollten. Diese 30 schufen dann praktisch die Form des Intranets für alle anderen Mitarbeiter.
Kurzum: dieser Webmontag war sehr interessant und unterhaltsam. Was ich an dieser Art Zusammenkunft mag, ist die Lockerheit dort. Keine kommt mit Business-Sprech daher, alle Diskussionen sind lösungs- und praxisorientiert. *Weiter so* 😉
Ach, gucke, Kollege Bulka kann auch nicht schlafen…
*) Kleiner Insider-Gag für eine Eingeweihte. Nicht drüber nachdenken.
Zu den Stühlen: im Hintergrund stehen noch ein paar Sofas rum, die extrem weich aussehen. Vielleicht können wir die ja nächstes Mal etwas in den Vordergrund ziehen. Könnte nur passieren, daß man aus diesen Teilen dann nicht mehr rauskommt.
Hehe, ja, stimmt, aber das letzte mal wirkten die Sessel und Sofas ein wenig.. nunja.. dreckig, um das mal vorsichtig auszudrücken. Kann aber auch am schummrigen Licht gelegen haben 🙂
Das nicht mehr rauskommen kann natürlich auch auf die Beschaffenheit der Oberfläche zurückzuführen sein (um es freundlich zu formulieren). „Grindig“ würde der Wiener sagen (wenn er’s weniger freundlich meint) und damit auch eine gewisse Klebrigkeit ausdrücken wollen.
Aber so schlimm sahen mir die Möbel nicht aus. Eine helle Jacke hat das Draufliegen schon mal für einige Webmontagsstunden ohne Flecken überstanden. Somit liegt es vielleicht (und hoffentlich) doch an der Dunkelheit und den Rauchschwaden.