Taucha. Sie ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, die Tauchaer Rocknacht. Zum bereits siebten Mal unterhielten Live-Bands mit handgemachtem Rock die Besucher vor der urigen Kulisse des historischen Ritterguts. Besucher und Veranstalter zogen ein weitgehend positives Fazit.
In diesem Jahr begann die Rocknacht bereits vormittags. Ab 9 Uhr standen junge Nachwuchsbands auf der Bühne, die um den Sieg im regionalen Vorausscheid zum Deutschen Rock & Pop Preis kämpften. Organisiert vom Deutschen Rock & Pop Verband dient dieser Leistungsvergleich der Nachwuchsgewinnung. „Den Bandcontest gibt es bereits seit 1983“, so Landessprecher Michael Weber. Heute erfolgreiche Bands wie Juli oder Pur seien aus diesem Wettbewerb hervorgegangen oder danach bekannt geworden. Acht Rockgruppen standen auf der Bühne. Zum Sieg reichte es für Audio Appeal aus Leipzig, die ihre Musik selbst als „basslastigen, melodischen Rock“ bezeichnen. Platz zwei ging an die Ostfront Crew aus Taucha, die zu Gitarrenmusik aus der Konserve rappten. „Wir sind normalerweise mit einer Band unterwegs, bei den Mitgliedern gab es aber heute Terminprobleme“, so Rapper Nick Veit. Auf Platz drei landete mit Smashed ebenfalls eine Tauchaer Band.
Die Tauchaer Band Ostfront Crew
Während zum Nachwuchswettbewerb kaum Besucher anwesend waren, füllte sich der Schlosshof am Abend sehr schnell. Den Anfang durfte Traist aus Delitzsch machen. Die Ska-Rock-Band war der Gewinner der Newcomer-Suche des vergangenen Jahres. Ab 21.30 Uhr standen die Four Roses auf der Bühne. Mit ihren Coverversionen bekannter Rocksongs begeisterten sie das Publikum, das spontan mitsang, klatschte und ausgelassen tanzte. Ob U2, Police, Héroes del Silencio oder sogar Boney M. mit ihrem „Daddy Cool“ – nichts war vor Band mit dem stimmgewaltigen Sänger „Rose“ sicher. Gegen Ende folgte das Lied, mit dem man wohl in den neuen Bundesländern jedes Publikum begeistert: Citys „Am Fenster“. Dabei bewies Gitarrist „Flecke“ eindrucksvoll und unter Gejohle der Fans, dass man für das Geigensolo nicht unbedingt eine Geige benötigt. Den Abschluss bildete die Leipziger Kombo Feelmen. Nicht weniger als elf Frauen und Männer gaben Soul von den Blues Brothers, den Commitments oder Peter Gabriel zum Besten.
Four Roses
Über Feelmen freute sich neben den Besuchern auch Ingo Paul, Bassist der Four Roses und Initiator der Rocknacht. „Es war wirklich toll, so viele Leute auf der Bühne zu sehen, das schaffen nicht viele Veranstalter“, meinte er. Mit dem Verlauf der Rocknacht zeigte er sich zufrieden. „Ich schätze, wir hatten um die 700 Besucher da. Wir wurden von unseren Sponsoren aber auch der Stadt Taucha sehr gut unterstützt“, sagte er. Kritik gab es von einigen Besuchern wegen der Eintrittspreise. Sieben Euro im Vorverkauf und neun Euro an der Abendkasse kostete die Veranstaltung. Für Ingo Paul keineswegs zu viel „Da stehen Menschen auf der Bühne, die hart arbeiten, Strom und Aufführungsrechte müssen bezahlt werden – für uns bleibt am Ende nicht mehr viel übrig“, meinte der Musiker. Die überwiegende Meinung des Publikums war aber auch positiv. So meinte etwa Frank Stachowitz aus Taucha: „Ich komme jedes Jahr hier her, um gute, handgemachte Rockmusik zu hören und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.“
Erschien am 29. Juni 2009 in der Leipziger Volkszeitung.
Blog-Extra: Mehr Fotos von der Rocknacht Taucha 2009
Four Roses-Sänger Rose
Feelmen-Sänger Tonelli
Das Publikum sang begeistert mit
Danke für deinen netten kommentar, den du mir auf die lippen gelegt hast 😀
nee, spaß beiseite, es war wirklich eine gelungene Rocknacht.
Auf die Lippen gelegt? Das hast Du mir dort ins Ohr gebrüllt dort, hast Du! 🙂
alles wird gut… und ich habs in die presse geschafft hurra *feix*