Als Rudolf Schenker am Dienstag bei Radio Leipzig am Listplatz ankam, wollte er wissen, ob man ihm seinen Jetlag ansieht. „Wir kommen gerade frisch aus den USA und Kanada, haben eine große Tournee hinter uns. Vor wenigen Tagen spielten wir in Quebec City vor 100 000 Menschen. Das war erhebend“, so der Gründer, Songschreiber und Gitarrist der Scorpions. Den Rest der Band entschuldigte der 57-Jährige: „Die ruhen sich erstmal alle aus. Nur ich hab mich aufgerappelt, um unser Konzert in Dresden anzukündigen.“Am 29. Juli kommt die Band zum einzigen Auftritt nach Mitteldeutschland. In Dresden spielen die Scorpions zum ersten Mal, in Leipzig waren sie seit 1996 mehrfach. Der letzte Auftritt, an den sich Rudolf Schenker erinnern kann, war 2000 zur Carreras-Gala. „Das weiß ich noch genau, weil ich am nächsten Tag im Hauptbahnhof einkaufen war. Das sagen bestimmt viele Künstler, aber ich finde die Einkaufspassage total klasse.“ Vor Dresden spielen die Scorpions noch in Spanien, Griechenland und Tschechien. Danach geht’s weiter in die Mongolei und Norwegen. „Wir sind dauernd unterwegs, aber genau das ist es, was wir wollen“, so Schenker.
Erschienen in der Leipziger Volkszeitung (Gesamtausgabe, „Leute in Leipzig“) vom 13. Juli 2006.