Taucha. „Einen besseren Tag hätten wir uns nicht aussuchen können“, freute sich Heike Meyer vom Tauchaer Badverein beim gestrigen Seeräuberfest im Parthebad. Nachdem vor einer Woche den Organisatoren das Wetter mächtig in die Quere kam, wurde die Veranstaltung nun nachgeholt. Gedacht war das Fest natürlich für die Kinder, als Ausgleich dafür, dass ihre Eltern am Sonnabend vor zwei Wochen bei der Karibischen Nacht ihren Spaß hatten. Organisiert haben die verschiedenen Spiele- und Wettkämpfe die Jugendlichen des Badvereins und deren Freunde.
Maßgeblich beteiligt waren Heike Meyers Tochter Varinia und deren Freund René Schulze. „Es gibt verschiedene Stationen, an denen sich die Kids beweisen müssen, bevor sie dann berechtigt sind, den Schatz zu heben“, erklärte die 21-Jährige. So gab es beispielsweise ein Fischstäbchenwettessen, bei dem je nach Alter der Kinder zwei oder drei der krossen Stücke regelrecht verschlungen werden mussten. Zwischen 19 und 90 Sekunden lag hier der Schnitt – einige Kinder ließen sich nicht hetzen und genossen die Fischstäbchen sichtlich. Wer diese schmackhafte Station geschafft hatte, bekam einen Stempel auf eine Teilnahmekarte. Ebenso ging es an den anderen Ständen weiter. Entenangeln, Entenrennen und Floßwettpaddeln standen auf dem Programm. Letzteres war kein leichtes Unterfangen, wie sich herausstellte. Denn je größer und schwerer die mutigen Piraten waren, desto leichter neigte das Floß zu kentern. Mitten im Schwimmerbecken kippten zwei Kapitäne um und zerlegten dabei die Piratenflagge, den „Black Jack“. Bei echten Piraten wäre das wohl ziemlich peinlich gewesen. Die beiden Teenager-Jungs nahmen’s gelassen und mit einem Lächeln.
Zufriedene Gesichter sah man gestern im Parthebad allerorten. Was nicht nur am strahlenden Sonnenschein lag, sondern vor allem an der Initiative der Privatleute. Eva und Manfred Ehme freuten sich zu hören, dass der Verein das Fest auf die Beine stellte. „Spitze, dann haben wir in die richtigen Leute investiert“, sagte er begeistert und erzählte, dass er und seine Frau in der Vergangenheit mehrfach Geld gespendet haben. „Wir sind so glücklich, dass das Bad wieder ein Ort für Familien geworden ist und sind gern hier.“
Worte, die wohl vielen Tauchaern aus der Seele sprechen. Sally Schade und Kay Oeser etwa. Die Tauchaerin und der Leipziger halfen bereits beim Abbau nach der Karibischen Nacht mit und betreuten gestern auch diverse Stationen. „Wir finden das absolut top, was der Verein hier leistet und wollen mitmachen. Wir haben selbst zwei Kinder und wissen, wie schwer es ist, die Knirpse zu begeistern“, so Kay Oeser.
Der Lohn für die schwierigen Prüfungen der kleinen Piraten ließ dann nicht lange auf sich warten. Wie echte Schatzsucher begaben sie sich mit einer Karte in der Hand auf die Suche nach der Piratenkiste. Die wartete – prall gefüllt mit allerhand Utensilien, die ein Freibeuter der Meere braucht – verbuddelt im Sandkasten auf ihre Entdecker.
Erschien am 28. Juli 2008 in der Leipziger Volkszeitung.