Tauchaerin überzeugt Fraunhofer-Institut

tina_zellen_1.jpgTaucha. Eine Krebszelle breitet sich im Körper aus. Doch eine Killerzelle ist schon auf dem Weg. Sie dockt an der Krebszelle an und sendet einen Botenstoff. Daraufhin bekommt die bösartige Zelle den Impuls, sich selbst zu zerstören. Noch ist dieses Szenario Utopie, eines Tages könnte die Vorstellung von Tina Kupetzky aber Wirklichkeit werden. Die 17-jährige Gymnasiastin brachte ihre Gedanken zur Medizin der Zukunft mit Acrylfarbe auf Leinwand. Jetzt ist sie Gewinnerin eines Wettbewerbes des Leipziger Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie (IZI). Und sichtlich stolz darauf.

„Das IZI hat Schüler in Leipzig und Umgebung aufgerufen, sich Gedanken zur regenerativen Medizin im Jahr 2050 zu machen und wollte künstlerische Beiträge dazu haben“, erklärt Tina. Da die Zwölftklässlerin in ihrer Freizeit gern malt, nahm sie die Herausforderung an. „Eigentlich male ich lieber Landschaften, aber weil ich mich auch sehr für Biologie interessiere, hab ich es einfach versucht. Ich fand die Idee gut, Bio und Kunst zu verbinden“, sagt sie. „Leben durch Selbstmord“ hat sie ihr Werk genannt. Weil sich die Krebszelle selbst richtet, überlebt der von ihr befallene Mensch. Dass ausgerechnet ihr Bild den ersten Platz machen würde, hätte Tina nicht gedacht. „Ich wurde zum 3. Weltkongress für regenerative Medizin im Oktober eingeladen . Dort wurde mein Bild auf einer Staffelei ausgestellt. Das stand direkt vor wissenschaftlichen Postern, direkt im Blickfeld, ein schönes Gefühl!“
Neben diesem Ruhm gewann Tina auch ein zweiwöchiges Praktikum im Fraunhofer-Institut, das sie wahrscheinlich in den Winterferien absolvieren will. Dieses Praktikum könnte ihr später helfen. „Ich will auf jeden Fall in Richtung Biologie studieren, da kommt ein wenig praktische Vorbelastung gerade recht“, meint Tina. Das Malen soll aber auch weiterhin ihr Hobby bleiben.

Der Schülerwettbewerb des IZI indes geht noch weiter. Bis Ende Januar können Projekte im biologisch-technischen Bereich eingereicht werden, die sich mit dem Thema der regenerativen Medizin beschäftigen.

Erschienen am 23.11.2007 in der Leipziger Volkszeitung.