Zu heiß? Strandbadfest ließ Eilenburger kalt

Eilenburg. Lag es an den hohen Temperaturen, an weiteren Veranstaltungen in Eilenburg oder am Veranstalter? Das erste Strandbadfest im Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) mag gut gemeint gewesen sein. Ein Erfolg war es wohl eher nicht.

strandbadfest_1.jpg„Es könnte mehr los sein“, sagte Georg Mohry, Betreiber der Strandklause, am Sonnabendnachmittag. Seit diesem Jahr sind er und Geschäftspartnerin Mandy Frenzel für den Kiosk verantwortlich. Das „Doppel-M, bestehend aus Mandy und Mohry“, wie der Unternehmer aus Muldenstein die Vereinigung nennt, organisierte gemeinsam mit dem Camperverein und dem FEZ das Fest. Es sollte für alle etwas bieten. Die Hälfte der angekündigten Höhepunkte fielen allerdings schlichtweg ins Wasser. Die Ponykutschfahrten für Kinder wurden aufgrund der Wärme abgesagt, der angekündigte Korbflechter kam nicht und Dirk W. Kunze alias Stimmungskunze aus Delitzsch reiste zu spät an. Auch die als „Ballonfiesta“ angekündigten Ballonstarts gab es nur zur Hälfte. Von ursprünglich vier Ballonen kamen zwei, die zum abendlichen Ballonglühen aber laut Georg Mohry nicht geeignet gewesen wären. Also entfiel auch dieses.

Glücklicherweise bekamen die Eilenburger davon nicht viel mit, denn echte Gäste fehlten fast ganz. Wären auf dem Gelände des FEZ nicht die Dauercamper beheimatet, hätte das Team der Strandklause womöglich Däumchen drehen müssen. So verirrten sich wenigstens einige Besucher in die Nähe des Festzeltes und beobachteten etwa Frank Müller beim Schnitzen von Holzfiguren mittels Kettensägen. „Das ist ein Hobby von mir“, so der Dachklempner aus Doberschütz. Hat er beruflich eher mit Blech zu tun, verarbeitet er in seiner Freizeit dicke Baumstämme. „Das hier wird ein Holzmichel. Da fräse ich noch die Pfeife raus und hier zwischen den Beinen hat er eine Axt“, erklärte Müller. Die Ideen für die Figuren hat er im Kopf, Skizzen gibt es nicht. „Ich kann gar nicht zeichnen, fange einfach an“, sagte er. Interessiert verfolgten den Flug der Holzspäne auch Petra Richter und ihre Familie. „Sieht gut aus. Schade, dass so wenig Leute hier sind“, so die Camperin aus Leipzig. „Vielleicht muss sich das auch erst rumsprechen“, vermutete ein anderer Besucher.

Tatsächlich bezeichnete Georg Mohry das Strandbadfest am Sonntagmorgen als „ausbaufähig.“ Pläne für nächstes Jahr gebe es bereits. Woran es nun lag, dass die Besucher weitgehend ausblieben, vermochte Mohry nicht zu sagen. „Es ist schwer, die Leute in Gang zu bringen“, lautete sein Resümee.

Erschien am 16.07.2007 in der Leipziger Volkszeitung (Ausgabe Delitzsch-Eilenburg)